Charos Tashpulatova von Marokanda Citadel bietet Reisen in ungewöhnliche Destinationen wie Usbekistan an. Foto: Olbort Quelle: Unbekannt

Stuttgart (jo) - Wer außergewöhnlichere Urlaubsziele als den Gardasee, Mallorca oder Teneriffa sucht, ist bei der CMT bestens aufgehoben. Besucher können noch bis zum 21. Januar auf der Messe unter anderem Bekanntschaft mit Ländern wie Äthiopien oder Usbekistan machen.

In den 1950er-Jahren war die Urlaubsplanung meist klar: Wer es sich leisten konnte, fuhr nach Italien. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Tourismusbranche stark verändert. Heute kann nahezu jeder Winkel der Erde bereist werden. Trotzdem gibt es immer noch Ziele fernab des Massentourismus - etwa Usbekistan oder Äthiopien. Auf der CMT überrascht Sandra Kötting von Auf-&-Davon-Reisen das große Interesse an Usbekistan - dem Binnenstaat in Zentralasien. Woher dies komme, könne sie jedoch nicht sagen. Charos Tashpulatova, die bei dem Anbieter Marokanda Citadel ebenfalls Reisen in das Land organisiert, vermutet, dass Usbekistan in den letzten Jahren verstärkt in den Medien auftauchte und daher bekannter wurde. Die Reiselust in das Land an der ehemaligen Seidenstraße hat gute Gründe: Sind doch jahrhundertealte Bauwerke, die unter anderem Dschingis Khan überdauert haben, zu bewundern. Auch imposante Moscheen im überwiegend muslimisch geprägten Land zählen dazu. Tashpulatova weist auf die abwechslungsreiche Landschaft in Usbekistan hin. Ein Großteil des Landes wird von der Wüste, Steppe und einem Plateau eingenommen. Zwar sind die usbekischen Berge nicht ganz so hoch wie die Alpen, für Wanderungen jedoch trotzdem geeignet. Hier können außerdem Höhlenmalereien der Urmenschen bewundert werden.

Ein anderes Land, das wohl die wenigsten mit Urlaub verbinden, ist Äthiopien. Das Land in Ostafrika ist für Harald Braun von African Dreamtravel deshalb reizvoll, weil es „eine Mischung aus Kultur, Geschichte und Landschaft bietet“. Bisher werde dieses Angebot zwar noch von einem eher kleinen Kundenkreis gebucht, sagt Braun. Er registriert jährlich etwa 20 Buchungen nach Äthiopien und hofft, dass diese Zahl in den kommenden Jahren steigt. „Für das Land wäre Tourismus eine Möglichkeit, wirtschaftlich voranzukommen“, sagt er. Bisher reisen vor allem diejenigen nach Äthiopien, die schon häufiger in Afrika waren und nun andere Teile des Kontinents kennenlernen möchten. Diese Erfahrung macht auch Roland Reinberger von Kulturreisen Gordion. Insbesondere Kulturbegeisterte würde es in den Norden von Äthiopien ziehen. Hier sind etwa jahrtausendealte religiöse Relikte zu sehen. Er bezweifelt jedoch, dass Äthiopien als Reiseziel in den nächsten Jahren einen massiven Zulauf erfahren wird. Zwar gebe es „fantastische Landschaften“ und Kulturgüter, die Infrastruktur sei jedoch noch ausbaufähig und viele Ziele seien deshalb nur mit einem Geländewagen erreichbar.