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Stuttgart (ae) - Das Wintersemester startet zwar erst in wenigen Wochen. Für viele Studierende beginnt aber bereits jetzt eine anstrengende Zeit. Denn die Suche nach einem Zimmer oder einer Wohnung ist in Stuttgart alles andere als einfach. Das Studierendenwerk hat nun angekündigt, drei neue Wohnanlagen bauen zu wollen.

340 Euro Miete bezahlen Studierende in Stuttgart durchschnittlich jeden Monat für ihre Unterkunft. Mitunter liegt der Betrag sogar bei 400 Euro und mehr. Das ergab zumindest die Auswertung der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks für Baden-Württemberg, die im Sommersemester 2016 durchgeführt wurde. Wer BAföG erhält, wird mit einen Zuschuss von 224 Euro für die eigene Unterkunft unterstützt. Im Vergleich zu den gängigen Mietpreisen klafft dadurch gerade in Stuttgart eine Lücke, die viele Studierende zu Nebenjobs zwingt.

Angesichts dieser Zahlen sei das Thema, bezahlbaren Wohnraum zu finden, wichtiger denn je, betont man beim Studierendenwerk Stuttgart. 35 Wohnanlagen mit 7200 Plätzen werden derzeit von der Einrichtung angeboten. Allerdings reiche das bei 63 000 Studierenden im Betreuungsbereich noch immer nicht aus. Das Stadtzentrum und der Campus Vaihingen sind zum Wohnen besonders beliebt - entsprechend lang sind dort die Wartelisten. Aktuell sind es mehr als 3300 von 3800 Interessenten, die dort vermerkt sind.

Das Studierendenwerk Stuttgart plant deshalb, in den nächsten fünf Jahren weitere 1100 Wohnplätze zu schaffen - sei es in eigenen Gebäuden oder angemieteten Objekten. Die gute Nachricht für die Verantwortlichen: Das Land hat zwei Grundstücke in Vaihingen in Aussicht gestellt, die dann in Erbbaupacht überlassen werden. Auch in Ludwigsburg soll in Kürze mit dem Umbau eines bestehenden und dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen werden. Allerdings löst dies am aktuellen Problem wenig. Deshalb ruft das Studierendenwerk in Kooperation mit dem Eigentümerverein Haus & Grund private Immobilienbesitzer dazu auf, ihren Wohnraum an die jungen Menschen zu vermieten. Auch eine Anzeigenkampagne mit Titel „Platz für Studierende“ wird gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium lanciert.