Quelle: Unbekannt

Stuttgart (jo) - 2014 wurde das alternative Einkaufszentrum Fluxus in der Calwer Passage am Rote-bühlplatz eröffnet. Nach vier Jahren erfolgreicher Zwischennutzung enden die Mietverträge nun Mitte 2018. Der Eigentümer Ferdinand Pïech junior möchte das in die Jahre gekommen Gebäude sanieren. Erhalten bleiben soll nur die Einkaufspassage mit dem historischen Glasdach.

Zirka 20 Geschäfte und Lokale befinden sich derzeit in der Calwer Passage. Mit der Zwischennutzung verwandelte sich die triste Passage zum Publikumsmagneten. Jung und Alt schätzen das außergewöhnliche Angebot, das sich von den gängigen Marken, die mittlerweile auf allen Einkaufsmeilen europäischer Großstädte zu finden sind, abhebt. Doch damit ist im Sommer dieses Jahres Schluss. Den Mietern wurde zum 30. Juni gekündigt. „Eventuell kommen noch zwei Wochen bis 15. Juli dazu “, sagt Fluxus-Gründer Hannes Steim.

Ursprünglich war das Fluxus als „Temporary Concept Mall“, also als zeitlich begrenzte Einkaufspassage, für die Dauer von drei Monaten geplant. Die Mietverträge wurden jedoch immer wieder verlängert, da unklar war, wie es mit der Calwer Passage weitergehen soll. Nun ist deren Zukunft in trockenen Tüchern. Der Eigentümer Ferdinand Pïech junior will sanieren, deshalb sind die Fluxus-Mieter auf der Suche nach einem neuen Standort - bisher jedoch ohne Erfolg: „Leider ist es sehr schwer bis unmöglich einen Standort wie die Calwer Passage in der Innenstadt zu finden“, sagt Steim.

Das Konzept der alternativen Einkaufspassage könnte also für immer Geschichte sein. Die Geschäfte und Lokale werden künftig wohl auf einzelne Flächen ausweichen müssen. Aber auch hier ist es für die Mieter schwer, vergleichbare Immobilen zu finden, deren Mieten denen in der Calwer-Passage entsprechen. Die Quadratmeterpreise lagen dort zwischen 20 und 50 Euro und die andernorts übliche Maklergebühr entfiel ganz. Lediglich eine Monatsmiete Kaution musste beglichen werden. Konditionen, die eigentlich in der Innenstadt undenkbar sind. Trotz Abschiedsschmerz sind die Mietparteien sehr dankbar, „dass Herr Pïech seine Immobilie zu solch guten Konditionen zur Verfügung gestellt hat“, sagt Steim. Wo genau die Cafés, Secondhand-, Möbel- oder Schmuckgeschäfte wiedereröffnen werden, ist noch unklar. Eine Möglichkeit könnten städtische Immobilien sein: Die Stadt Stuttgart und die Wirtschaftsförderung unterstützen die Mieter bei der Suche.