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Mit der Überraschungsband Bosshoss und vielen Promis feiert die Radiolegende Peter Stockinger seinen 80. Geburtstag.

StuttgartDie Autorin Elke Heidenreich schwärmt von ihrem Entdecker, wie alle vom SWF-3-Gründer Peter Stockinger schwärmen, die mit ihm zusammengearbeitet haben. „Es war das Glück meines Lebens, ihn zu treffen“, sagt die langjährige Moderatorin aus Köln, „ich habe alles von ihm gelernt, was ich kann.“ Der ZDF-Anchorman Claus Kleber, der ebenfalls zum 80. Geburtstag seines früheren Chefs nach Stuttgart angereist ist und dafür extra seinen Dienst getauscht hat, erklärt: „Peter Stockinger hat ein breites Kreuz und eine klare Haltung, ich vermisse ihn im Alltag wirklich sehr.“ Auch Frank Plasberg, Moderator von „hart aber fair“, ist voll des Lobes: „Er war der Chef meines Lebens. Sein Anspruch wirkt in jeder meiner Sendungen fort.“ Kaum einer seiner Schützlinge hat bei der Fernsehturm-Feier gefehlt. Und was sagt der Hochverehrte zu den Worten seiner früheren Schützlinge, die kaum noch zu steigern sind? Peter Stockinger, den die Kollegen einst wegen der wilden roten Haare und des Vollbarts „Rübezahl“ nannten, lächelt und winkt ab. „Die übertreiben doch alle“, antwortet er.

Über viele Jahre entdeckte der Radiovisionär Stockinger als Programmchef zahllose Talente, entwickelte sie weiter und machte SWF 3 zur bundesweit besten Adresse bei den anspruchsvollen, aber auch witzigen ARD-Wellen. Etwa 100 frühere Kollegen feierten den 80. Geburtstag einer Radiolegende – erst oben auf dem Fernsehturm, dann unten im Restaurant. Am Fuß des Turms überraschten die Gratulanten den Jubilar mit einem echten Knaller. Peter Stockinger hatte „keine Ahnung“, was auf der kleinen Bühne passieren sollte. „Ich dachte, da gibt es vielleicht ein kleines Programm der Comedy-Leute von SWR 3“, sagt er. Dann aber traten die Großstadtcowboys von The Bosshoss überraschend auf – eine der Lieblingsbands des Geburtstagskindes. Aus allen Teilen des Landes waren die Gäste angereist. Bestsellerautorin Gaby Hauptmann vom Bodensee beispielsweise war dabei, die einst Nachrichten bei Peter Stockinger präsentierte. Aus Berlin kam Regisseur Gero von Boehm.

Den weitesten Weg hatte der frühere SWF-Musikredakteur Jon McConeky zurückgelegt – er war aus Neuseeland eingeflogen. Außerdem dabei: SWR-Hörfunk-Chef Gerold Hug, Carola Oldenkott, Chefin der Radiosender SWR 1 und SWR 4, sowie die Moderatorinnen Stefanie Tücking und Evi Seiber. Um drei Uhr in der Früh gingen die Letzten gut gelaunt nach Hause.

Lernen von „Stoc“

Stockinger hörte an diesem Abend immer wieder, man sehe ihm seine 80 Jahre nicht an. „Aber ich spüre sie“, entgegnet er. Und er habe auch noch großen Spaß am Leben. Das Wort „noch“ streicht er sofort aus seinem Satz. Dies habe er bereits als Zeitungsvolontär gelernt, erzählt er: „Mein damaliger Chef hat uns beigebracht, wir sollten in Artikel über einen hohen Geburtstag nicht schreiben, die Jubilarin liest noch Zeitung oder fährt noch Auto, sondern nur: Sie liest Zeitung und Sie fährt Auto.“ Es ist nie zu spät, von „Stoc“ noch etwas zu lernen.