Die EZ-Newsletter
Stuttgart - Der rote Teppich ist an diesem Mittag im Mash im Bosch-Areal ausgerollt, dicke Kordeln dienen zur Absperrung. Eine schwarze Wand wird von Scheinwerfern und kleinen Lämpchen in Szene gesetzt. Es folgt der Auftritt von Aisata Blackman. In einem glitzernden Kleid stimmt die aus Holland stammende Sängerin „The greatest love of all“ von Whitney Houston an und macht den Anwesenden bereits nach wenigen Takten eindrucksvoll klar, warum sie nach drei Casting-Runden am Ende für die Hauptrolle in dem Musical „Bodyguard“ ausgewählt worden ist. In sieben Wochen feiert die Produktion Premiere im Palladium-Theater. Der Abschied der Vampire, die sich in Stuttgart einem besonders treuen Publikum erfreuen, rückt näher.
Der Kinofilm aus dem Jahr 1992 mit Houston als Soul-Diva Rachel Marron und Kevin Costner als ihr Bodyguard Frank Farmer dient dem Musical als Vorlage. Hier und da musste der Stoff für die Bühne umgestrickt werden. Auch an der Stuttgarter Version werde man noch Änderungen vornehmen, kündigt der künstlerische Leiter Alexander Grünwald an. Und es besteht ein weiterer Unterschied gegenüber dem Original: Es wird auf der Bühne deutlich mehr als im Film gesungen und getanzt. Viele Erfolgstitel der US-amerikanischen Popsängerin haben ihren Weg in die Produktion gefunden - und sollen dort auch weiterhin auf Englisch präsentiert werden. Ansonsten setzt man auf den bewährten Mix aus Liebesgeschichte und Thriller.
Für Aisata Blackman, die nicht zuletzt durch ihre Teilnahme an der TV-Show „Voice of Germany“ einem größeren Publikum bekannt wurde, ist es die zweite Hauptrolle in ihrer Karriere. Bis vor kurzem stand die Sängerin mit karibischen und südamerikanischen Wurzeln im Rhein-Main-Theater in Niedernhausen als Deloris van Cartier in „Sister Act“ auf der Bühne. Jetzt muss sie, was die Anzahl der Titel angeht, noch eine „Schippe“ drauf legen: Statt neun Lieder singt sie nun zwölf in der Show.
Als Leibwächter an ihrer Seite fungiert künftig Jadran Malkovich. Der in Leverkusen geborene und in Serbien aufgewachsene Schauspieler lebte bis 2015 in London und arbeitete dort für Theater- und Kinoproduktionen. Zu seiner Rolle „Frank Farmer“ sieht er persönliche Parallelen. „Auch ich bin gern der Fels in der Brandung“, sagt der 39-Jährige augenzwinkernd. Im Gegensatz zu Kevin Costner muss er jedoch zum Mikrofon greifen. Viel will der leidenschaftliche Tennisspieler nicht verraten - lediglich, dass sich seine „I will always love you“-Version am Original von Countrysängerin Dolly Parton orientiere. Ende August beginnen im Palladium-Theater die Proben für die neue Produktion. Am 28. September hebt sich dann erstmals der Vorhang für den „Bodyguard“.