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Stuttgart (dpa/lsw) - Nach der Festnahme eines 64 Jahre alten Betreibers einer Bordellkette im September in Stuttgart hat die Staatsanwaltschaft Anklage unter anderem wegen Beihilfe zum schweren Menschenhandel und zur Zuhälterei erhoben. Dem 64-jährigen sowie weiteren Angeklagten wird zudem gewerbsmäßiger Betrug oder Beihilfe dazu zur Last gelegt, wie die Behörde am Montag mitteilte. Sie sollen in betrügerischer Weise Investoren und Darlehensgeber um mehr als drei Millionen Euro geschädigt haben.

Bereits Ende 2014 waren bei einer Razzia im Rockermilieu unter Federführung des Landeskriminalamts zeitgleich vier Großbordelle, zahlreiche Geschäftsräume und Wohnungen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen sowie in Österreich, Bosnien und Rumänien durchsucht und fünf Verdächtige festgenommen worden. Weitere Festnahmen gab es 2015 und 2016.

Elf Personen, die zur Tatzeit den Gruppen „United Tribuns“ oder „Hells Angels“ zuzuordnen waren, wurden bereits angeklagt und zu Haftstrafen zwischen einem und sechs Jahren verurteilt. Der Betreiber der Großbordelle hatte sich laut Staatsanwaltschaft zunächst ins Ausland abgesetzt. Er lebte seit einiger Zeit wieder in Stuttgart, wurde am 27. September festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.