Außenminister Frank-Walter Steinmeier, ifa-Präsidentin Ursula Seiler-Albring, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Oberbürgermeister Fritz Kuhn (von links) beim Festakt im Neuen Schloss. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (red) - Deutschlands älteste Mittlerorganisation für auswärtige Kulturbeziehungen, das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), hat gestern mit einem Festakt im Neuen Schloss an seine Gründung vor 100 Jahren erinnert. Ehrengast war Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Der Sozialdemokrat dankte in seiner Festrede dem ifa für seine Leistungen in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik: „Angesichts der aktuellen weltpolitischen Situation brauchen wir Kulturaustausch mehr denn je: Er bereitet im vorpolitischen Raum den Boden für politische Verständigung. In Zeiten zunehmender Krisen und sich auflösender Ordnungen leistet das ifa als Kompetenzzentrum für kulturelle Zusammenarbeit darum einen bedeutsamen Beitrag zu Frieden und Konfliktlösungen.“

Die ifa-Präsidentin Ursula Seiler-Albring betonte in ihrem Grußwort vor 400 geladenen Gästen, dass das Institut als internationaler Kulturmittler Gegenwart und Zukunft mitgestalten müsse. „Wir müssen heute an Antworten auf die Fragen von morgen arbeiten. In diesem Sinne wünschen wir uns, gemeinsam mit unseren Partnern im In- und Ausland, künftig noch stärker darauf hinzuwirken, dass Menschen und Kulturen weltweit offen und friedlich zusammenleben.“

Auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte in seiner Festrede die Bedeutung des Kulturaustauschs für den Frieden: „Kulturpolitik kann Brücken bauen, nachhaltige Kooperationen initiieren und Krisen mildern. Dabei ist das ifa eine der wichtigsten Institutionen, um Kultur über alle Grenzen zu tragen. Es kann hierbei auf die wertvollen Erfahrungen eines ganzen Jahrhunderts zurückblicken, wozu ich ganz herzlich gratuliere.“

Oberbürgermeister Fritz Kuhn verwies auf eine besondere Nähe von ifa und Stadt: „Wie das ifa das Miteinander der Kulturen weltweit fördert, so versteht sich die Stadt Stuttgart als ein Ort, an dem unterschiedliche Kulturen friedlich und tolerant zusammenleben. ifa und Stadt befruchten sich gegenseitig, und wir sind froh, dass das Institut seit 100 Jahren in Stuttgart ist.“

Das ifa wurde am 10. Januar 1917 im Neuen Schloss in Stuttgart als „Werk des Friedens inmitten des Krieges“ gegründet. Nach einer intensiven Aufbauphase in der Weimarer Republik, der Zweckentfremdung und Gleichschaltung während des Nationalsozialismus und der Neugründung in der jungen Bundesrepublik versteht sich das ifa heute als Kompetenzzentrum für internationale Kulturbeziehungen und künstlerische Diskurse. Als solches engagiert es sich weltweit für Kunstaustausch, den Dialog der Zivilgesellschaften und die Vermittlung außenkulturpolitischer Informationen. Das Jubiläumsjahr 2017 begeht das ifa mit zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen unter dem Leitthema „Kulturen des Wir“.