Der neue Stuttgarter Hauptbahnhof könnte mit veralteter Stellwerks- und Sicherungstechnik in Betrieb gehen. Foto: dpa - dpa

Durch insgesamt 59 Kilometer Tunnel sollen Ende 2025 Züge in den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof rollen - eine weitere Röhre ist seit Dienstag durchgeschlagen.

Stuttgart (dpa/lsw)Durch insgesamt 59 Kilometer Tunnel sollen Ende 2025 Züge in den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof rollen - eine weitere Röhre ist seit Dienstag durchgeschlagen. Durch das drei Kilometer lange Bauwerk werden später die Züge aus Richtung Nordwest - aus Paris, Mannheim und Karlsruhe - in Stuttgart ankommen. Beim sogenannten Vortrieb habe es keine Überraschungen mit dem bekanntermaßen schwierigen Stuttgarter Untergrund gegeben, versicherte Bahnchef Richard Lutz bei der Durchschlagfeier. 70 Prozent der Tunnel in Stuttgart seien jetzt vorgetrieben.

Alle Abschnitte mit dem quellfähigem Anhydrit seien «erfolgreich durchfahren» worden. Lutz nannte Stuttgart 21 einen «Quantensprung für den Schienenverkehr in Deutschland». Am Rande der Feier hatten einmal mehr rund 100 Gegner des umstrittenen Milliardenprojekts mit Trillerpfeifen, Transparenten und Fahnen demonstriert.

Auch die Rede von Lutz wurde mit den bekannten «Oben-bleiben»-Rufen gestört. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) stelle aber klar, dass es spätestens seit dem Volksentscheid 2011 kein Zurück mehr gibt. «Es gibt in der Demokratie nichts Höheres als den Volksentscheid. Und der ist für mich das letzte Wort.»

Letzten Berechnungen der Bahn zufolge kann der Hauptbahnhof Ende 2025 in Betrieb gehen und wird dann bis zu 8,2 Milliarden Euro gekostet haben. Die zum neuen Bahnknoten Stuttgart gehörende Neubaustrecke Wendlingen-Ulm soll laut neuster Kostenprognose mit 3,7 Milliarden Euro zu Buche schlagen und Ende 2022 fertiggestellt sein.