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Stuttgart (jo) - Die rund 450 veralteten Automaten der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) werden erneuert. Die Maßnahme wird trotz steigender Verkäufe von Online-Tickets durchgeführt. Das Ausschreibungsverfahren soll Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Täglich nutzen Hunderttausende Menschen in Stuttgart den öffentlichen Nahverkehr. Im vergangenen Jahr wurden etwa 178 Millionen Fahrten in Verkehrsmitteln der SSB registriert. Die dafür benötigten Fahrscheine werden unter anderem an den rund 450 Fahrkartenautomaten des kommunalen Verkehrsunternehmens ausgedruckt. Die orangenen Kästen sind seit 1995 im Einsatz und sollen in den nächsten Jahren erneuert werden. Der Grund: „Die Geräte haben das Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht. Es ist inzwischen sehr schwierig, noch alle Ersatzteile zu erhalten“, sagt Hans-Joachim Knupfer, der Sprecher der SSB.
Wie genau die neuen Automaten aussehen und worin sie sich von den alten Modellen unterscheiden werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht gesagt werden. Das hänge davon ab, was der SSB von den Herstellerfirmen konkret angeboten werde, erklärt Knupfer. Ende Oktober endete die Ausschreibungsfrist für die neuen Geräte, bis dahin konnten Unternehmen ihr Interesse an der Lieferung anmelden. Die Angebote werden nun geprüft. Mitte nächsten Jahres soll der Auftrag vergeben werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Anbieter den Finanzrahmen der SSB nicht überschreiten. Liegen die Gebote über dem Limit, könnte das Verfahren neu aufgerollt werden.
Zwar wurde bereits ein kleiner Teil der Automaten im Zuge der Euroumstellung im Jahr 2001 erneuert, doch nun soll der Rundumschlag folgen: In einem ersten Schritt werden zunächst 390 Automaten ausgetauscht mit der Möglichkeit, den Auftrag, um 60 Automaten zu erweitern. Die neuen Geräte sollen den heute üblichen technischen Standards entsprechen und könnten nur noch mit einen Bildschirm statt mit mechanischen Tasten ausgestattet sein, sagte Knupfer. Ob auch die neuen Geräte im markanten Orange leuchten werden, ist noch unklar.
Doch ist der Austausch der alten Geräte überhaupt noch zeitgemäß? Seit fünf Jahren können Fahrscheine auch online gekauft werden - und das wird auch immer häufiger getan: Wurden im Jahr 2011 noch 70 Prozent der Tickets an den Automaten gekauft, waren es 2016 nur noch 58,5 Prozent. Über das Internet wurden im vergangenen Jahr knapp 17 Prozent der Fahrausweise verkauft, im Jahr 2011 waren es noch 0,2 Prozent. Die Abschaffung der Geräte steht laut SSB aber erst einmal nicht zur Debatte. „Da die Automaten auch weiterhin eine wichtige Säule der Vertriebswege bilden, zumindest auf absehbare Zeit.“