Daniel Bauer ist einer von vier Fahrgastinformationsmanagern, die in der App „DB Streckenagent“ regelmäßig aktualisieren. Foto: S-Bahn Stuttgart Quelle: Unbekannt

Stuttgart (red) - Die S-Bahn Stuttgart wird durch den neuen „DB Streckenagent“ nicht pünktlicher, Pendler- und Vielfahrer sollen durch die App jedoch besser über die Auslastung der Züge informiert werden.

„Der Service richtet sich an die Fahrgäste, die bei der Wahl ihrer Verbindung flexibel sind“, sagt Dirk Rothenstein, Vorsitzender der S-Bahn Stuttgart. In den von den Fahrgästen im DB Streckenagent ausgewählten Reiseverbindungen wird angezeigt, wenn auf bestimmten Streckenabschnitten eine hohe Auslastung der S-Bahnen zu erwarten ist. Eine aktuelle Analyse der Besetzungszahlen hat ergeben, dass auf einen stark nachgefragten Zug auch in der Hauptverkehrszeit eine deutlich geringer ausgelastete S-Bahn folgt.

„Mit der neuen Funktion hilft der DB Streckenagent unseren Fahrgästen, S-Bahn-Verbindungen mit besseren Platzangeboten zu finden. Das macht über die Informationen bei Störungen hinaus eine nützliche Pendler- und Vielfahrer-App aus“, so Rothenstein. Der DB Streckenagent ist eine App, die Bahnkunden individuell im Störfall die aktuelle Situation und mögliche Alternativen per Push-Nachricht anzeigt. Top-aktuell, proaktiv und transparent soll die Anwendung laut Rothenstein sein.

Die Kundeninformationen werden von insgesamt vier sogenannten Fahrgastinformationsmanagern der S-Bahn Stuttgart in den Streckenagent eingesteuert. Einer von ihnen ist Daniel Bauer. „Im Netz der S-Bahn Stuttgart sind täglich bis zu 400 000 Fahrgäste unterwegs, die sich darauf verlassen, dass ihre Reisekette funktioniert und sie pünktlich ans Ziel kommen. Wenn das nicht gelingt, ist es unser Anspruch, dem Kunden die bestmögliche Information zu bieten und den Zeitverlust so gering wie möglich zu halten“, sagt Bauer, der ständig mehrere Monitore im Blick hat. „Das ist in unserem Netz, in dem sich die S-Bahn mehr als die Hälfte der Strecken mit anderen Verkehrsunternehmen teilt, eine besondere Herausforderung. Und das ist quasi Fluch und Segen zugleich.“ Einerseits würden sich Störungen von dem einen Unternehmen auf das andere auswirken, andererseits könne man dem Fahrgast hierdurch gute Alternativen anbieten - auch mit Bussen und Stadtbahnen. „Deswegen sitzen wir Fahrgastinformationsmanager der S-Bahn im unmittelbaren Umfeld zu den Disponenten in der Leitstelle, die den Bahnverkehr regeln und überwachen. Wir fangen dort sozusagen live alle Informationen ab und bekommen mit, wenn der Fahrplan nicht mehr eingehalten werden kann, warum das so ist und was als nächstes passieren wird. Diese Infos geben wir dem Fahrgast so schnell wie möglich weiter.