Foto: EZ - Archivbild EZ

Sie wollen von Stuttgart nach Warna in Bulgarien fliegen - doch daraus wird zunächst nichts. Weil ein Betrunkener von einem angeblich bevorstehenden Anschlag spricht, verzögert sich der Abflug um Stunden.

Stuttgart (dpa/lsw) - Nach der Evakuierung einer Maschine wegen angeblicher Anschlagspläne am Wochenende erhebt der Flughafen Stuttgart keine finanziellen Ansprüche gegen den Verursacher. Der Betrieb am Flughafen Stuttgart sei durch das Ereignis am Sonntag nicht beeinträchtigt gewesen. Lediglich die betroffene Maschine nach Bulgarien sei verspätet gestartet. „Deshalb besteht für uns als Flughafenbetreiber kein Anlass, Forderungen zu erheben“, erklärte Sprecher Johannes Schumm am Montag.
Derweil laufen die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Urheber der Schreckensnachricht weiter. Ihm könne die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat vorgeworfen werden, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Sowas werde mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe belegt. Der 33-Jährige sei auf freiem Fuß, Fluchtgefahr gebe es nicht.
Der Passagier soll angegeben haben, ein anderer Fluggast plane einen Anschlag auf die Maschine von Bulgarian Air Charter. Hintergrund war nach Angaben der Polizei zu viel Alkohol: Bereits während des Boardings habe der Mann andere Reisende angepöbelt. Bei der Ausreisekontrolle behauptete er schließlich, im Flieger sei jemand, der ihn zum Absturz bringen wolle. An Bord waren 180 Passagiere. Ihr Ziel war Warna am Schwarzen Meer. Sie mussten das Flugzeug verlassen. Ihr Flieger startete mit zweieinhalb Stunden Verspätung.