Foto: DPA - Frank Rumpenhorst

Imker können auf ungenutzten Flächen der Bahn, etwa auf alten Gleisanlagen oder neben den Schienen, ihre Bienen ansiedeln. Ein Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt.

Stuttgart (dpa/lsw)Gut zwei Jahre nach dem Start des Projekts «Bienen bei der Bahn» haben 50 Imker im Südwesten ihre Bienenstöcke auf den Arealen der Deutschen Bahn (DB) aufgestellt. Das teilte ein Sprecher der DB am Mittwoch in Stuttgart mit. Imker können auf ungenutzten Flächen der Bahn, etwa auf alten Gleisanlagen oder neben den Schienen, ihre Bienen ansiedeln.

«Jede Fläche, die für Bienen zur Verfügung steht, ist wertvoll», sagte eine Sprecherin des Deutschen Imkerbunds in Wachtberg (NRW). Probleme gebe es für Imker bundesweit nicht, ein geeignetes Plätzchen für die Stöcke zu finden. «Vor 60 Jahren gab es dreimal so viele Bienenvölker, Flächen gibt es daher genügend.»

Im Südwesten gab es laut Imkerbund im vergangenen Jahr rund 23 000 Imker mit knapp 171 000 Bienenvölkern - 2016 waren es etwa 2000 Imker weniger. «In einem Bienenstock leben im Sommer zwischen 40 000 und 60 000 Bienen.» Für Honigbienen sei es wichtig, dass sie innerhalb ihres Flugradius' von sechs Kilometern genügend Nahrung finden. Bienen bevorzugten etwa Klee, Apfel- und Kirschblüten und Weiden.

Bundesweit stellt die Bahn 50 Hektar, das sind ungefähr 70 Fußballfelder, kostenlos für Imker zur Verfügung. Von 1400 deutschlandweiten Bewerbern konnten bisher 420 ihre Bienen auf einem verlassenen Bahnareal ansiedeln, wie der Sprecher sagte. «Wir wollen einen Teil zum Schutz der Artenvielfalt beitragen.» In Baden-Württemberg haben sich laut Bahn bisher 220 Menschen auf eine Fläche für ihre Bienen beworben.