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Wegen zahlreicher Verkehrsverstöße und Verstöße gegen die europäischen Sozialvorschriften ermittelt das Verkehrskommissariat Esslingen gegen eine belgische Spedition.

Filderstadt (pol)Wegen zahlreicher Verkehrsverstöße und Verstöße gegen die europäischen Sozialvorschriften ermittelt das Verkehrskommissariat Esslingen gegen eine belgische Spedition und einen Lkw-Fahrer aus der Türkei, der für die in Belgien betriebene, bulgarische Scheinfirma arbeitet. Dies gab ein Sprecher bekannt. Der 43-Jährige, der aufgrund fehlender Erlaubnisse und Qualifikationen eigentlich in Europa überhaupt nicht als Berufskraftfahrer beschäftigt werden dürfte, war mit seinem mit über 20 Tonnen Chemikalien beladenen 40-Tonner kurz nach 10.30 Uhr auf der B 27 in Tübingen aufgefallen. Wie ein anderer Lkw-Fahrer der Polizei mitteilte, hatte der Gefahrguttransporter ihn mit überhöhter Geschwindigkeit in einem auf 70 km/h beschränkten Bereich der B 27 überholt. Im Zuge der Fahndung konnte das Fahrzeug von einer Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Metzingen bei Bonlanden gestellt werden. Der Fahrer war mit seiner aus Beimischungen für Lacke und Farben bestehenden Fracht auf dem Weg nach Antwerpen. Bei der näheren Überprüfung des Lkw und Auswertung der gespeicherten Daten stießen die Spezialisten des Verkehrskommissariats Esslingen auf permanente Geschwindigkeitsüberschreitungen und auf zahlreiche Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten. Wie der Fahrer selbst mitteilte, lebte er seit Dezember 2017 praktisch ständig im Lkw und war im Auftrag der Firma unerlaubterweise in ganz Europa unterwegs.

In Absprache mit der zuständigen Bußgeldbehörde wurde gegen ihn eine Sicherheitsleistung in Höhe von 2.700 Euro festgesetzt. Gegen die Verantwortlichen der Spedition in Belgien wurden ebenfalls Bußgeldverfahren eingeleitet. Hier wurde eine erste Sicherheitsleistung in Höhe von rund 5.250 Euro angeordnet. Der Fahrer durfte nicht mehr weiterfahren, die Spedition musste einen Ersatzfahrer organisieren, der die erforderlichen Erlaubnisse vorlegen konnte. Bis zur Bezahlung der angeordneten Sicherheitsleistung am Mittwochabend blieb der Transporter beschlagnahmt. Weil gegen die Verantwortlichen der Spedition der Verdacht des Sozialdumpings und Lohnbetrugs besteht, wurden im Zuge der internationalen Zusammenarbeit in Belgien weitere Ermittlungen initiiert.