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Bei den Schafen sind massive Quetschungen und stark ausgefranste Bisslöcher festgestellt worden. Beide Merkmale seien typisch für Hunderisse.

Mössingen (dpa/lsw) Nach dem Riss von 22 Schafen in Mössingen bei Tübingen prüfen Experten, ob eine Wolfsattacke ausgeschlossen werden kann. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass ein Hund acht Tiere getötet und weitere 14 so schwer verletzt hatte, dass sie getötet werden mussten. Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) haben nach weiteren Angaben des Umweltministeriums vom Freitag bei den Schafen viele massive Quetschungen an der Körperseite sowie stark ausgefranste Bisslöcher festgestellt. Beide Merkmale seien typisch für Hunderisse.

Diese sind durchaus nicht selten: «Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt die Zahl der Hunderisse deutlich über der von Wolfsrissen», sagte Felix Böcker vom Wolfsmonitoring der FVA.

In den vergangenen vier Jahren sind der FVA 13 Wolfsverdachtsfälle mit insgesamt 32 gerissenen Nutztieren gemeldet worden, bei denen anschließend ein Hund als Verursacher nachgewiesen wurde. Im selben Zeitraum waren bei 13 gerissenen Wildtieren ein Hund als Verursacher festgestellt worden. Nicht bekannt ist, ob und in wie vielen weiteren Fällen die FVA nicht kontaktiert wurde, weil bereits von vornherein ein Hund als Verursacher feststand.

Bereits Anfang des Jahres hatte laut Ministerium in Mössingen nachweislich ein Hund in kurz aufeinanderfolgenden Nächten insgesamt zehn Schafe getötet. Eine genetische Analyse soll Klarheit im jüngsten Fall bringen.