Zum „Zitat des Tages“ vom 9. Oktober, in dem US-Präsident Donald Trump seine „großartige und unvergleichliche Weisheit“ preist:

Unser allseits geschätzter Führer der westlichen Welt erklärt: Wenn die Türkei etwas unternimmt, was ich in meiner großartigen und unvergleichlichen Weisheit für tabu halte, werde ich die türkische Wirtschaft zerstören und auslöschen. Bisher war ich der Meinung, dass Kaiser Nero der größte Sprücheklopfer der Geschichte war; aber dieser Gernegroß stellt Kaiser Nero in den Schatten. Nero machte sein Pferd zum Senator, aber dieser größte Regierungschef einer Volksgemeinschaft ist wirklich der Größte, den die Geschichte hervorgebracht hat. Vielleicht hat er einen Hund, den er demnächst zu seinem persönlichen Berater kürt.

Wir sollten endlich davon abkommen, über diesen Übermenschen zu lästern. Unser Verhalten ihm gegenüber zeigt nur unsere geistige Unbedarftheit gegenüber einem solchen Genie. Genies wurden bisher noch immer verkannt. Also ist es Zeit, Mr. President Trump als einmaliges Genie zu akzeptieren und ihm den entsprechenden Respekt entgegenzubringen. Also Schluss mit allen abfälligen Bemerkungen über diesen einmaligen Präsidenten. Er lebe hoch, und er soll unser Führer aus dem Elend zu neuen Errungenschaften der Menschheit werden. Wir werden ihn für immer in Ehren halten und hoffen, dass seine Nation daraus Lehren zieht und bei der nächsten Wahl gegen ihn entscheidet. Dem amerikanischen Volk unterstelle ich immerhin die gleiche Intelligenz wie seinem Präsidenten.

Franz Heiss

Neuhausen

Jeder blamiert sich,
so gut er kann

Zum „Zitat des Tages“ vom 9. Oktober, in dem US-Präsident Donald Trump seine „großartige und unvergleichliche Weisheit“ preist:

Hier stehe ich, ich kann nicht anders, denn ich bin evangelisch: Lasst Donald Trump mit seiner „großartigen und unvergleichlichen Weisheit“ in der Bibel folgende Stelle lesen: 1. Brief an die Korinther, Kapitel 3, Vers 18 bis 22. Vielleicht – sofern er nicht nur unvergleichliche Weisheit, sondern auch hinreichend Intelligenz besitzt – erkennt er: Jeder blamiert sich, so gut er kann. Da fällt mir noch etwas ein: Hatte Trump nicht während seiner Wahlschlachten verlauten lassen, dass er sein Land regieren könne, wie man ein großes Wirtschaftsunternehmen führt? Na also: Jeder blamiert sich, so gut er kann.

Bernd Riedel

Esslingen

Tiere leiden genauso
wie der Mensch

Zu „Herbstfest mit Hasenessen“ vom 9. Oktober:

Wenn die EZ schon das Hasenessen eines Kleintierzüchtervereins ankündigt, damit auch möglichst viele kleine Hasen erst gezüchtet und dann umgebracht werden, so möge uns die Zeitung wenigstens verschonen mit ekligen Bildern von Jägern, die kleine, tote Füchse mit strahlenden Gesichtern präsentieren. Tiere sind Lebewesen, keine Sachen – sie leiden genauso wie wir. Das ist aus meiner Sicht Mord. Oder würden die Jäger dies auch tun, wenn es Menschen wären, die tot am Boden liegen?

Gisela Malorny

Esslingen

Keine Unterstützung
für den Diktator

Zu „Erdogan lässt Kurden bombardieren“ vom 10. Oktober:

Gibt es stärkere Worte als „schreiende Empörung“ über die türkische Militäroffensive gegen kurdische Milizen und die kurdische Bevölkerung in Nordsyrien? Gibt es schlimmere Worte als „Verrat an der kurdischen Bevölkerung” in Nordostsyrien durch den Abzug der US-Truppen? Es liegt auf der Hand, dass Erdogan die Kurden als potenzielle Gegner auslöschen will unter dem Vorwand, im später kurdenfreien Gebiet im Nordosten Syriens syrische Flüchtlinge anzusiedeln. Diese Handlungsweise täuscht ein Mitgefühl mit eben diesen Flüchtlingen vor, für die Deutschland jährlich drei Milliarden Euro an die Türkei zahlt. Und genau diese Zahlungen sieht Erdogan als Schwäche an, denn mit diesem Geld finanziert er jetzt seinen Krieg. Er will ein Kurdistan mit den Mitteln des Krieges verhindern. Diese Aggression wird jedoch neue Flüchtlinge generieren, für welche Deutschland erneut Milliarden zahlen wird. Ein Teufelskreis.

Zur Zeit ist diese neu entflammte Aggression des türkischen Militärs an Perversion nicht zu überbieten. Die Militäroffensive ist der Anstoß zur Wiederbelebung des IS. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich äußerst zurückhaltend zum Vorgehen des türkischen Präsidenten mit den Worten geäußert, dass dieses „verhältnismäßig und maßvoll“ sein sollte. Das sind Worte wie Kaugummi, sie werden einen Diktator niemals von seinem Vorhaben abbringen – nicht zuletzt, weil die Türkei noch Nato-Mitglied ist. Der UN-Sicherheitsrat befasst sich auch noch diplomatisch mit dem Dilemma. Die richtige Handlungsweise wäre unter anderem, jede geldwerte und militärische Unterstützung für die Türkei mit sofortiger Wirkung zu stoppen.

Irina Bulmer

Esslingen

Landesgartenschau
nach Esslingen holen

Zu „Blühende Edelsteine“ vom 10. Oktober über die Esslinger Parks:

Vollkommene Zustimmung, dass es in Esslingen schöne Plätze und Parks gibt. Schon im Jahr 1867 ist ein Verschönerungsverein gegründet worden, wie in Otto Borsts dickem Schinken über Esslingen nachzulesen ist. Nikolaus Lenau und andere Dichter hatten in Esslingens Schlösschen – wo heute die Lazi-Akademie untergebracht ist – ihre Treffen und dort auch mit Poesie gewirkt.

Esslingen hat eine bemerkenswerte Geschichte seit der Gründung anno 777 mit der „Cella Esslingensis“ auf den Buckeln und im Neckartal. Heute gibt es so viel Altstadt mit besonderem Flair; andererseits aber einen seit viel zu langer Zeit brach liegenden ehemaligen Busbahnhof. Dort könnte doch ein kleiner Park mit Brunnen entstehen. So wäre es möglich, diesen mit den im Artikel erwähnten Edelsteinen, die im Frühjahr noch mehr blühen, zu verbinden. Entstehen würde eine große Parkfläche, auf der endlich mal eine Landesgartenschau in Esslingen stattfinden könnte.

Merkwürdig, dass Oberbürgermeister Jürgen Zieger, von dem viele meinen, dass er sich mit dem Zeller Egert und andernorts Baudenkmäler setzen möchte, sich noch nicht für eine solche Idee eingesetzt hat. Zugegeben, auch der Rat der Stadt hat mitzureden. Aber in so vielen Städten und Gemeinden Baden-Württembergs gab es Landesgartenschauen, nur im wunderschönen Esslingen noch nicht. Es wird wirklich allerhöchste Zeit, dass die hässlichen Stellen aufgehübscht werden. Über eine Landesgartenschau ließe sich hierfür optimal Geld aus Fördertöpfen generieren. Der Erhalt blühender Edelsteine und Bäume, die CO2 in O2 umwandeln, ist die beste Antwort auf den Klimawandel.

Götz Eberspächer

Ostfildern

Beschneidung bei
Jungs ist unethisch

Zu „Beschneidungen von Frauen nehmen zu“ vom 11. Oktober:

Beschneidungen von kleinen Jungs werden als normal akzeptiert. Bei aller berechtigten Entrüstung über die rituelle Beschneidung von Mädchen und jungen Frauen, die ich ausdrücklich teile, vermisse ich einen entsprechenden Aufschrei, wenn es um kleine Jungs geht. Es ist zwar ein kleiner chirurgischer Eingriff, aber ohne medizinische Notwendigkeit und damit aus medizinischer Sicht unethisch. Die Beschneidung stellt mit Sicherheit einen Eingriff in die verfassungsrechtlich geschützte körperliche Unversehrtheit dar, auch wenn der deutsche Bundestag dies vor Jahren durchgewunken hat. Es würde mich interessieren, wie das Verfassungsgericht darüber urteilt. Aber dafür müsste ein Betroffener gegen seine Eltern klagen. Unwahrscheinlich! Also weiter so.

Jürgen Degreif

Esslingen

Herausforderung für
evangelische Kirche

Zu dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle:

Hat die evangelische Kirche nach dem Anschlag in Halle ein Problem? Auch der evangelischen Kirche laufen ihre Schäfchen davon, aus welchen Gründen auch immer. Es ist bekannt, dass ihr „Gründervater“ bekennender Judenhasser war, Luther wollte deren Häuser brennen sehen. Auch anderen Ethnien begegnete der Reformator keineswegs mit Nächstenliebe. Wie geht die evangelische Kirche mit dieser Wahrheit um?

Harald Remensperger

Esslingen

Kein Politiker war am

Limburger Tatort

Zu dem Anschlag auf die Synagoge in Halle:

Es war ein schlimmer Anschlag auf die Synagoge in Halle, der verurteilt werden muss. Diese Tat wurde allerdings instrumentalisiert, der AfD wurde eine Mitschuld gegeben. Welche Partei hat aber Mitschuld an dem Anschlag, als in Limburg ein Syrer mit einem Lastwagen acht Autos demolierte? Dabei hätte es durchaus Tote geben können. In diesem Fall empörte sich kein Politiker, keiner kam an diesen Tatort. Das ist auch eine Schande.

Holger Martens

Esslingen

Frischluftflächen
freihalten

Zu „Wir bleiben so lange dran, bis es Ergebnisse gibt“ vom 16. Oktober über die Innenstadt-Werkstatt der Esslinger SPD:

Fest entschlossen klingt es, wenn die SPD Esslingen zur Innenstadt-Werkstatt aufruft. Die drei ersten Gespräche standen unter dem zentralen Gedanken: „Wenn die Innenstadt das Herz von Esslingen ist – was braucht es dann, damit dieses Herz gut schlägt?“ Neben vielem anderen sind es doch vor allem gute Luft und ausreichend Sauerstoff, die ein Herz zum Schlagen bringen. Mangels ausreichender und auch noch unter der Klimakrise leidender Grünflächen ist die Esslinger Innenstadt dringend auf Frischluftzufuhr von den Hanglagen angewiesen.

Seit Jahren werden diese, wie zum Beispiel die Ebershalde und das Geiselbachtal, sukzessive zubetoniert. Umso lebensnotwendiger für die Innenstadt ist es, das Greut als frischluftspendende Grünfläche von einer Bebauung frei zu halten. Daran wird sich die SPD messen lassen müssen, wenn sie formuliert: „Wir bleiben so lange dran, bis es Ergebnisse gibt.“ Die SPD würde sich damit zudem an die kompetente Seite von Claudia Kleinert stellen, die in derselben Ausgabe der Eßlinger Zeitung klar macht, dass „die Kommunen insbesondere in den noch heißeren Ballungszentren mehr Grünflächen schaffen müssen“, um die Klimaziele zu erreichen. Der Erhalt von klimarelevanten Flächen wie dem Greut muss deshalb absolute Priorität haben.

Frank Eberhard Scholz

Esslingen

Solidaritätsprinzip
wird ausgehöhlt

Zu „Beitrag statt Pauschale“ vom 9. Oktober über Pläne zur Regelung der Altersvorsorge für Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag:

Der Landtag hat in erster Lesung über eine Neugestaltung seiner eigenen Altersversorgung beraten, nachdem der Versuch, im Eilverfahren zur Staatspension zurückzukehren, vor zwei Jahren gescheitert war. Unter vier Optionen hat sich die Mehrheit von Grünen, CDU und SPD für ein Versorgungswerk und gegen die gesetzliche Rentenversicherung ausgesprochen. Das Bürgerforum, das der Kommission beigestellt wurde, plädierte für eine solidarische Bürgerrentenversicherung als Zukunftsvision, in die alle Bürger ohne Beitragsgrenze einzahlen. Eine Rückkehr zur Staatspension lehnte es einstimmig ab. Die „Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen“ und das „Bündnis für Rentenbeitragszahler und Rentner“ kritisieren die Pläne und fordern, dass die Abgeordneten das jetzige System beibehalten und darin vermehrt die Option nutzen, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen.

In Zeiten des Rechtspopulismus’ wird immer wieder dazu aufgerufen, unsere Werte zu verteidigen, auch wird die Solidarität der Demokraten beschworen, um die Demokratie und den Rechtsstaat zu schützen. Es passt deshalb nicht in die Zeit, dass sich Landespolitiker bei ihrer Altersversorgung dem Solidaritätsprinzip der gesetzlichen Rentenversicherung verweigern und Parallelsystemen beitreten wollen, welche den Solidargedanken nicht kennen. Damit wird die Rentenversicherung geschwächt. Dies führt gerade die Aussagen der Grünen und der SPD ad absurdum, denn sie sprechen sich in ihren Parteiprogrammen für einen Einbezug von Abgeordneten in die Rentenversicherung aus – und nun präsentieren sie sich im Landtag als Solidaritätsverweigerer.

Bernhard Eicher

Filderstadt

Fokus nicht nur auf
die Kita-Gebühren

Zu „Proteste gegen Kita-Gebühren“ vom 12. Oktober über Aktionen in Neuhausen:

Eine Mahnwache für moderate Kita-Beiträge? Zur Vorsicht mahnen würde ich eher, wenn der Elternfokus bei der Betreuung von (Klein-)Kindern so stark auf externer Betreuung liegt und folgendes offenbar fast in Vergessenheit gerät: Die Erziehung und Betreuung der Kinder ist die ureigenste Aufgabe der Eltern. Deren Gegenwart ist insbesondere für die (besonders betreuungsintensiven und damit teuren) kleinen Kinder im Alter bis drei Jahre extrem wichtig. Dies zu ermöglichen, zum Beispiel durch ausreichendes Elterngeld, sollte gesellschaftlich und politisch mindestens ebenso im Fokus stehen wie die Kita-Gebühren.

Petra Heckl

Neuhausen

Das Volksbegehren
weist den Weg

Zum Volksbegehren Artenschutz:

Das Volksbegehren Artenschutz erhitzt in Baden-Württemberg die Gemüter. Dies ist auch gut so. Das Volksbegehren wird von mehr als 100 Organisationen unterstützt. Mit dabei sind der BUND, Naturland, Demeter, SPD und Linke, aber leider nicht die Grünen. In einer Zeit globalen Artensterbens, in der in Deutschland die Zahl der Insekten teilweise um über 75 Prozent abgenommen hat, ist das Volksbegehren ein Schritt in die richtige Richtung. Die Bundesregierung hat sich weder in Deutschland noch in Europa für eine ökologische Wende in der Landwirtschaft engagiert. Vielmehr wird die Agrarindustrie gefördert. Wenn jetzt das große Bauernhofsterben in Deutschland vorhergesagt wird, dann frage ich mich: Wo sind die ganzen Mahner bisher gewesen? Heute werden mit den Agrarsubventionen nicht Artenschutz, Biolandwirtschaft und kleine Höfe gefördert, sondern in der EU wird eine Pauschale von rund 300 Euro je Hektar gezahlt. Egal ob der Hof 500 oder 15 Hektar umfasst, egal ob Biolandwirtschaft oder Agrarindustrie. Wo sind die Stimmen, die diesen Skandal benennen? Wir brauchen endlich eine Landwirtschaftspolitik, die die kleinen und mittleren Höfe fördert und den Artenschutz belohnt.

Die im Volksbegehren Artenschutz geforderten Maßnahmen müssen nicht in Stein gemeißelt sein, aber ohne das Volksbegehren hätte es diese Diskussion nicht gegeben, und die Landesregierung sähe sich nicht gezwungen, aktiv zu werden. Wenn jetzt gute Vorschläge und Gesetze gemacht werden, die den Artenschutz, die Existenz der Höfe und die Ernährung sichern, ist das Ziel erreicht.

Heinrich Brinker

Kirchheim

Hinweis

Veröffentlichungen in dieser Rubrik

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sich Kürzungen vor.