(adi) - Krieg ist ein schmutziges Geschäft, und für den Kampf gegen den Terror gilt das ganz besonders. Vieles geschieht an einer unsichtbaren Front, und das, was offiziell verlautbart wird, lässt sich aus der Distanz oft nur schwer verifizieren. Der Orientalist und Nahost-Experte Michael Lüders kennt sich aus mit Terror und Krieg. Er weiß, wie dieses Geschäft funktioniert, und er kennt die teils fragwürdigen Spielregeln. Sein Wissen hat er nun genutzt, um einen Polit-Thriller zu schreiben, der Fakten und Fiktion auf reizvolle Weise verbindet. „Never Say Anything“ heißt das Buch, das beim Verlag C. H. Beck für 14.95 Euro erschienen ist.

Eigentlich wollte die Journalistin Sophie Schelling in einem marokkanischen Dorf eine Reportage über einen Mann schreiben, der eine Himmelstreppe baut. Doch aus dem vermeintlichen Routineeinsatz wird blutiger Ernst: Sophie wird zufällig Zeugin, wie amerikanische Spezialeinsatzkräfte das Dorf mit Unterstützung unbemannter Drohnen angreifen und ein Massaker anrichten. Durch einen unbekannten Helfer gelingt es der Journalistin, die bei dem Angriff selbst verletzt wurde, in ihre Heimat zurückzukehren. Dort ist sie perplex, als sie feststellen muss, wie über das Massaker berichtet wird: Anstatt der wahren Schuldigen werden ganz andere Kräfte für das Blutbad verantwortlich gemacht. Als Journalistin ist Sophie der Wahrheit verpflichtet, doch sie weiß auch: Wenn sie aller Welt berichtet, was sie mit ansehen musste, bringt sie sich selbst in Gefahr. Michael Lüders erzählt in diesem Thriller nicht nur eine überaus spannende Geschichte - er lässt auch ahnen, dass im Kampf gegen den Terror nicht alles so sein muss, wie es zunächst scheint.