Pultstar Teodor Currentzis, Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters, leitet in Salzburg den neuen „Idomeneo“ in der Inszenierung von Peter Sellars. Foto: dpa - dpa

Bei den Salzburger Festspielen 2019 wird die Macht des Mythos beschworen – unter reger Beteiligung von Stuttgarter Künstlern.

Stuttgart/SalzburgDie Macht des Mythos steht bei den Salzburger Festspielen 2019 im Mittelpunkt – auch mit Unterstützung aus Stuttgart, das sowohl im Opern- als auch im Theaterbereich prominent im Programm vertreten sein wird.

Das Schauspiel des Staatstheaters zeigt als Festspiel-Koproduktion die Uraufführung von Theresia Walsers „Die Empörten“, worin der antike Konflikt von Antigone und Kreon in die Gegenwart übertragen wird. Regie führt Burkhard Kosminski, Stuttgarts neuer Schauspiel-Intendant, der für die Inszenierung zwei große Darsteller gewinnen konnte: André Jung und Caroline Peters, die Schauspielerin des Jahres. In Salzburg kommt die „finstere Komödie“ am 18. August heraus, in Stuttgart im Winter 2019/20.

Auch in der Oper mischt Stuttgart mit. Teodor Currentzis, der kultisch verehrte Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters, steht zum Festivalstart bei Mozarts „Idomeneo“ am Pult. Wie schon 2018 bei „Titus“ inszeniert der US-Regisseur Peter Sellars. Er will Mythos und aktuelle Themen vereinen: „Wir werden einen ,Idomeneo’ im Zeichen der globalen Erwärmung machen, um zu zeigen, was es bedeutet, wenn der Meeresspiegel steigt.“

Mythische Erzählungen stellten die ewiggültigen Fragen nach unserer Existenz, hieß es bei der Programm-Vorstellung der Salzburger Festspiele. Mythen thematisierten Krieg, Flucht, Schuld, Sühne. Es gehe jetzt darum, diese „Archive der Welterkenntnis“ anzuzapfen, sagte der Intendant Markus Hinterhäuser.

Mit dem 1921 bis 1931 entstandenen „Oedipe“ des rumänischen Komponisten George Enescu wird eine der bekanntesten Erzählungen der Antike auf die Opernbühne gebracht. Regie führt Achim Freyer – der 84-jährige Theaterkünstler ist in der kommenden Saison auch am Stuttgarter Schauspiel zugange, mit einer Dramatisierung von E.T.A. Hoffmanns Märchen „Der goldene Topf“.

Medea ist gleich zweifach im Salzburger Programm. Die Oper „Médée“ von Luigi Cherubini wird von Simon Stone inszeniert – und Pascal Dusapin will mit seinem konzertant aufgeführten „Medeamaterial“ nach dem Stück von Heiner Müller eine aufwühlend zeitgemäße Interpretation bieten, hieß es. Die nächsten Salzburger Festspiele finden vom 20. Juli bis 31. August 2019 statt.dpa/red

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