Sandra Richter , aufgenommen am 11.10.2012 auf der 64. Frankfurter Buchmesse in Frankfurt am Main. Foto: Archivbild: dpa

Marbach am Neckar (dpa/lsw) - Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach (Kreis Ludwigsburg) bekommt eine neue Direktorin: Die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter wurde am Donnerstag einstimmig gewählt, wie das Literaturarchiv mitteilte. Sie wird am 1. Januar 2019 die Nachfolge von Ulrich Raulff antreten. Raulff, der das Institut seit 2004 leitet, wäre bereits 2015 in den Ruhestand gegangen und hatte sein Amt noch einmal bis 2018 verlängert.
„Frau Richter hat uns als starke Persönlichkeit und als Literaturwissenschaftlerin mit einer erstaunlich umfangreichen beruflichen Vita überzeugt“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Monika Grütters (CDU), Staatsministerin für Kultur und Medien, lobte die Wahl und betonte, Richter sei „hervorragend geeignet, das Literaturarchiv erfolgreich in das digitale Zeitalter zu führen und seine Internationalität weiter auszubauen“.
Sandra Richter, 1973 geboren, lehrt seit 2008 an der Universität Stuttgart Neuere Deutsche Literatur. Dort entwickelte sie unter anderem die fakultätsübergreifende Forschungseinrichtung “Stuttgart Research Centre for Text Studies„ und leitete verschiedene interdisziplinäre Forschungsprojekte. Mit dem Deutschem Literaturarchiv (DLA) hat sie schon früher zusammengearbeitet, etwa bei Kooperationen zwischen Universität und DLA wie dem Suhrkamp- Forschungskolleg. Sie hatte bereits eine Professur am King's College London inne, und war an der Harvard University und der École normale supérieure in Paris beschäftigt. Von 2011 bis 2017 war sie zudem Mitglied in der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats