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Jakarta/Kairo (dpa) - Mit Indonesien und Ägypten haben gestern auch die bevölkerungsreichsten Länder der islamischen und der arabischen Welt gegen die Verleihung der Ritterwürde an Salman Rushdie protestiert. Zuvor hatten bereits Pakistan, der Iran und der Irak die Entscheidung der Londoner Regierung kritisiert, den indisch-britischen Autor der „Satanischen Verse“ zum Ritter zu schlagen. Der indonesische Außenminister Hassan Wirajuda erklärte zu der Ehrung für Rushdie: „Der Zeitpunkt ist falsch, um eine gute Atmosphäre für gegenseitiges Verständnis zwischen den Zivilisationen, Kulturen und Religionen zu schaffen“. In einer Erklärung des ägyptischen Parlaments heißt es: „Dies ist eine weitere der Beleidigungen des Islams, wie sie zum Terrorismus geführt haben.“ Der Präsident eines pakistanischen Provinzparlaments rief sogar zum Mord auf. „Jeder Gotteslästerer muss mit dem Leben haften“, sagte der Parlamentspräsident der Punjab-Provinz, Afzal Sahi. Es sei „Teil unserer Religion“, jemanden töten zu dürfen, der den Propheten beleidigt habe. Sahi ist mit der in Pakistan regierenden Muslim-Liga assoziiert.
In Berlin erklärten die Autoren Michael Kleeberg und Navid Kermani: „Wenn Rushdie gedroht wird, wird jedem Schriftsteller gedroht“. Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören auch Moritz Rinke, Ingo Schulze, Gerd Haffmans, Tilman Spengler und Ulrike Draesner.
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