Die Bühne U14/2 probt derzeit das Stück „Ab in den Container“. Foto: Bühne U14/2 (z) - Bühne U14/2 (z)

Containern, Essen aus Abfallbehältern holen. Darum geht es im neuen Theaterstück, das die Bühne U14/2 in Neugereut derzeit probt. Am 23. März ist Premiere.

NeugereutKürzlich berichteten wir über Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Essen aus Abfallcontainern holen, containern. Eine illegale Tätigkeit, die jedoch den kritischen Blick auf die heutige Konsumgesellschaft wirft. Die Theatergruppe Bühne U14/2 hat sich dieses Themas ebenfalls angenommen. Ihr Theaterstück heißt „Ab in den Container“, welches sie derzeit proben. Premiere des Stücks ist am 23. März im Ökumenischen Zentrum.

Mitspieler Herbert Gräßer erklärt, warum die Gruppe das Stück ausgesucht hat: „Nachdem wir in der letzten Spielzeit mit „Freund Harvey“ ein Stück auf der Bühne hatten, in dem die Psychiatrie kritisch beleuchtet wurde, war es an der Zeit, ein Thema aufzugreifen, das in unserer Gegenwart jeden angeht und jeder dazu seinen ‚Beitrag’ leistet“, so Gräßer. Bei der Suche nach Stücken, die für uns spielbar sind, stießen sie dann auf „Ab in den Container“. Die zum Teil skurrilen Szenen, die sich im Hinterhof eines Supermarktes um den und in dem Container abspielen, konfrontieren das Publikum mit dem unachtsamen und verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln. Gleichzeitig zeigen sie individuelle Lebensschicksale, durch die Menschen aufs Containern angewiesen sind. „Zum Thema wird dabei auch unsere rein gewinnorientierte Wirtschaftspraxis, die Notlagen und Humanität außer acht lässt“, so Gräßer. Trotz dieses ernsten Inhalts verspricht die Komödie beste Unterhaltung und verzichtet auf den Zeigefinger. „Eine große Herausforderung ist der Umgang mit hunderten von Requisiten auf der Bühne, um den Inhalt des Containers plastisch vorzuführen“, erklärt der Schauspieler.

In der Komödie von Jutta Golitsch geht es darum, dass sich verschiedene Typen täglich im Hinterhof eines Supermarktes treffen und „containern“. Es sind Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit verschiedenen Schicksalen, die hier ihren täglichen Nahrungsmittelbedarf aus dem Container holen. Die Szene kennt sich, hält zusammen und ist gegenseitig neidisch. Brisant wird es, als der Verdacht entsteht, dass der Marktleiter mit einem Bauern ein undurchsichtiges Arrangement zum gegenseitigen Vorteil verabredet hat. Der Bauer soll den Container abholen und an seine Schweine verfüttern.

Die Theatergruppe verweist auch mit Zahlen auf das Problem. So soll nach einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung jeder von uns pro Jahr mindestens 55 Kilogramm Lebensmittel wegwerfen. Insgesamt landen demnach in Privathaushalten 4,4 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das sind täglich 150 Gramm pro Person.

Die Premiere wird am 23. März, um 19.30 Uhr im Ökumenischen Gemeindezentrum gefeiert, Flamingoweg 22. Weitere Aufführungstermine sind am 30. März, 19.30 Uhr, am 31. März um 15.30 Uhr, am 6. April um 19.30 Uhr und am 7. April um 15.30 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.BuehneU14-2.de.