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Berlin (dpa) - Die Museen in Deutschland haben im Jahr 2006 mit über 102,6 Millionen Besuchern ihre Besuchszahlen leicht um 1,2 Prozent gesteigert. Im Jahr davor waren es 101,4 Millionen Besucher. Zusammen mit den Einzelprojekten in den anderen Ausstellungshäusern wurden nun 109,7 Millionen Gäste gezählt, etwa so viel wie 2004. Diese vom Institut für Museumsforschung ermittelten Zahlen für das Vorjahr wurden gestern von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz veröffentlicht. Sie belegten „das ungebrochene Interesse an den vielen kleinen und den etwa 200 großen Museen (mit mehr als 100 000 Besuchern im Jahr)“, hieß es. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 6150 Museen mit jährlich über 100 Millionen Besuchern und 488 Ausstellungshäuser mit meist etwa sieben Millionen Besuchern. Seit 1990 sei damit eine leicht steigende Tendenz bei den Museumsbesuchen in Deutschland zu beobachten. Auch die Anzahl der Museen selbst sei seit der Wiedervereinigung stetig gewachsen.
Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Bundestages bezeichnete es in ihrem Mitte Dezember vorgelegten Abschlussbericht als bedenklich, dass es in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren zwar eine kontinuierliche Zunahme an neuen Museen gegeben hat, aber nur einen sehr begrenzten Besucherboom.
Viele mittlere stadtgeschichtliche Häuser „mit eher wenig attraktiven Angeboten“ bereiteten den kommunalen Trägern oft große finanzielle Probleme. Ähnlich wie bei den Theatern empfehlen die Bundestagsabgeordneten auch diesen Museen eine „klare standort- und zielgruppenorientierte“ Arbeit. Die öffentlichen Träger wiederum sollten den Museen neue Spielräume in finanzieller und verwaltungsmäßiger Hinsicht eröffnen.
Der jüngsten Museumsstatistik zufolge ist die Anzahl der Sonderausstellungen der Museen mit 9198 um 166 Ausstellungen niedriger als im Vergleichsjahr 2005. Das Jahr 2008 stehe „im Zeichen des interkulturellen Dialogs“, insgesamt gaben 1180 Museen an, dass sie Angebote für ausländische Mitbürger haben werden. Die Pressemitteilung wurde gestern vom scheidenden Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, und dem Präsidenten des Deutschen Museumsbundes, Michael Eissenhauer, veröffentlicht. Eissenhauer wird im Herbst 2008 neuer Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin.
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