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Weimar (dpa) - Das Totenbuch mit den Namen von etwa 37 000 Häftlingen des KZ Buchenwald bei Weimar wird nach langer Forschungsarbeit an Vertreter des Internationalen Lagerkomitees übergeben. „Dieses Buch ist von ungeheurer Bedeutung für die Angehörigen, stellt es doch gewissermaßen ein symbolisches Grabmal dar“, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Volkhard Knigge. Von 1937 bis 1945 starben mehr als 56 000 Buchenwald-Häftlinge an den unmenschlichen Bedingungen oder wurden ermordet. Von vielen der Toten ist nach Angaben von Knigge nicht einmal der Sterbeort bekannt. „Allein auf den Todesmärschen am Kriegsende kamen schätzungsweise 10 000 Häftlinge aus Buchenwald um“, sagte er. „Hinzu kommt: Die Nazis wollten, dass diese Menschen ausgemerzt und vergessen werden. Dieses Buch zeigt: Sie werden nicht vergessen.“ Die Untersuchungen hätten mehr als ein Jahrzehnt in Anspruch genommen. Gerade im Chaos vor dem Untergang des NS-Systems seien viele Namen von Häftlingen falsch geschrieben oder Geburtsdaten verwechselt worden.
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