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Die in Budapest geborene Sängerin hat weltweit Triumphe gefeiert. Ab 1970 war sie an der Stuttgarter Staatsoper engagiert, von 1975 bis 1997 unterrichtete sie an der Stuttgarter Musikhochschule.

StuttgartWenn man unter dem Stichwort „Königin der Koloraturen“ googelt, stößt man auf: Edita Gruberova, Diana Damrau – und Sylvia Geszty. Dabei hat sich eigentlich nur Letztere das Recht auf den Titel gesichert: In ihrer Autobiografie „Königin der Koloraturen“ beschreibt Sylvia Geszty, geboren 1934 in Budapest, ihren Lebensweg von ersten Wettbewerbs-Erfolgen über ihr Doppelengagement an der Berliner Staatsoper und der Komischen Oper bis hin zu ihrer Zeit in Stuttgart. 1970 übersiedelte Geszty, nachdem sie in Berlin als Koloratursopranistin rauschende Erfolge gefeiert hatte, nach Westdeutschland. An der Staatsoper Stuttgart war sie fortan fest im Ensemble engagiert: Bei ihrem Einstand als Rosina im „Barbier von Sevilla“ muss das Haus gebebt haben. Als Gast trat die Sängerin außerdem an allen großen Häusern der Welt auf – und profilierte sich dabei nicht nur als Opern-, sondern auch als Liedsängerin, die das Leichte (Operette, Chanson) nie gering schätzte.

Als Pädagogin gab die Sopranistin ihr Wissen weiter: Von 1975 bis 1997 unterrichtete sie an der Stuttgarter Musikhochschule. Bekannte Schülerinnen von ihr sind Melanie Diener, Regina Kabis und Marlis Petersen. Sylvia Geszty hat einen Koloraturgesangswettbewerb initiiert, sie hat Regie geführt, ist im Fernsehen und in Hörfunksendungen aufgetreten. Vor sechs Jahren zog sie ins Augustinum nach Stuttgart-Riedenberg. Dort ist sie auch noch aufgetreten – bescheiden, aber mit glänzender Technik, mit ungebrochener Liebe zum Gesang und zu jener Qualität, die für sie beim Singen die größte war: Natürlichkeit. In der Nacht zum Samstag ist Sylvia Geszty gestorben.