Die Füenf nehmen sich selbst zum Glück nicht allzu ernst. Foto: Veranstalter - Veranstalter

Das Vokalquintett kündet mit viel Selbstironie von schwäbischer „Mir send mir“-Stimmung.

StuttgartEigentlich sind die Zeiten generationenübergreifender Unterhaltung ja vorbei. Aber bei der Premiere des neuen Programms „005 – Im Dienste Ihrer Mayonnaise“ des Vokalquintetts Die Füenf saßen im Theaterhaus Schulkinder neben der Generation 70 plus, um einträchtig den Refrain von „Mir im Süden“ zu trällern.

Das mit den „hochwertigeren Kraftfahrzeugen“ mag einem angesichts von Schummelsoftware nicht mehr ganz so leicht über die Lippen gehen, von „wir spielen auch nicht so’n merkwürdigen Fußball wie die Hessen“ ganz zu schweigen. Aber auch wenn der Song zu den schwächeren der Füenf zählt, ist er so etwas wie die Schwabenhymne geworden, geeignet, eine Art „Mir send mir“-Stimmung zu erzeugen. Von der können sich dank ihrer selbstironischen Grundierung auch Reingeschmeckte angesprochen fühlen, wie es ohnehin zum Markenkern der Füenf zählt, sich selbst nicht gar zu ernst zu nehmen.

Dies gilt auch für die Songs des neuen Programms, von denen sich nur der erste auf den Titel, sprich: James Bond, bezieht. Der kontrapunktiert raffiniert die Bond-Melodie mit populärem Liedgut. Ansonsten pflücken die Füenf ihre Themen, wo sie sie finden. Es geht um Schwiegermütter und Selbstmotivierer, abgewürzt mit einer Dosis Sozialkritik („Wir sind die Guten“). Am meisten beklatscht wurde die Sommerhitpersiflage „Aeropuerto securidad“ samt Stewardessenflugeinweisungschoreografie, bei der das Publikum geschlossen mitmachte. Jung und Alt. Wie schön.