In die Jahre gekommen: Fünf Millionen Euro gibt der Landessportbund für die Modernisierung der Gästeunterkunft Waldhaus aus. Quelle: Unbekannt

Mit riesigen Investitionen will der Württembergische Landessportbund seine beiden Sportschulen in Ostfildern-Ruit und Albstadt-Tailfingen fit machen für die Zukunft.

OstfildernMit riesigen Investitionen will der Württembergische Landessportbund (WLSB) seine beiden Sportschulen in Ostfildern-Ruit und Albstadt-Tailfingen fit machen für die Zukunft. Der bisherige Masterplan aus dem Jahr 2013 hatte ein Volumen von 23 Millionen Euro. Doch reicht diese Summe für die notwendigen Sanierungen und Neubauten bei weitem nicht aus. „Wir gehen jetzt bis zum Jahr 2047 von Investitionen in Höhe von etwa 40 Millionen Euro aus“, sagt WLSB-Pressesprecher Thomas Müller. Die nächsten Projekte in Ruit sind die Modernisierung des Waldhauses für ungefähr fünf Millionen Euro und die Sanierung des Hallenbades, die mit etwa 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. In Tailfingen läuft gerade der Bau einer 4,5 Millionen Euro teuren Sporthalle. Voraussichtlich im Frühsommer soll der Neubau eingeweiht werden.

Baumaschinen und Handwerker gehören seit Jahren zum Erscheinungsbild der Sportschule Ruit. Erst im Dezember wurde das neue Schulungszentrum des Württembergischen Schützenverbandes (WSV) fertiggestellt. Die Sportschützen des Landes treffen sich dort zu Lehrgängen. Kern des Schulungszentrums ist eine multifunktionale Zwei-Feld-Turnhalle. An den Kosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro beteiligte sich der WLSB mit einem Zuschuss von zwei Millionen Euro. Schon seit 2016 in Betrieb ist das neue Campus-Gebäude. Es beherbergt neben Seminarräumen auch Unterkünfte für die Sportler und eine Bibliothek. Der Württembergische Fußballverband steuerte für die Realisierung des neun Millionen Euro teuren Projekts 2,2 Millionen Euro bei. Fußballhäuser bleiben erst mal

Die aus den 1950er-Jahren stammenden Fußballhäuser – so nennt man in Ruit die Herbergen für die Lehrgänge der Kicker – sollen nun länger genutzt werden als ursprünglich geplant. Denn sonst reicht die Bettenkapazität nicht aus. Zuvor wolle man das Waldhaus auf Vordermann bringen, so WLSB-Sprecher Müller. Vermutlich im Mai/Juni solle damit begonnen werden, das Gebäude vollkommen zu entkernen, um es dann für fünf Millionen Euro von Grund auf neu aufzubauen. Man prüfe als Alternative auch einen Neubau, sagt Müller. Doch im Augenblick gehe man von einer Generalsanierung aus. Beim Hallenbad habe man verschiedene Varianten durchgerechnet. Man wolle es so ertüchtigen, dass es wieder etwa 30 Jahre nutzbar ist, erklärt Müller. Um möglichst vielen Kindern das Schwimmen beibringen zu können, dürfe das Hallenbad auch weiterhin von Schulen und Vereinen genutzt werden. 1,5 Millionen Euro sind für die Modernisierung vorgesehen. Spätestens 2019 solle mit den Arbeiten begonnen werden.

Ebenfalls sanierungsbedürftig ist die Trampolinhalle. Bis 2022/2023 soll sie in der jetzigen Form genutzt werden, nicht nur als Leistungszentrum der Trampolinspringer, sondern auch von Vereinen auf den Fildern. Was danach passiert, sei noch offen, so der WLSB-Pressesprecher Müller. Möglich sei auch der Bau einer neuen Sporthalle an der Stelle der heutigen Trampolinhalle.

Sportschule Ruit

Geschichte: Im Mai 1948 wurde die Sportschule Ruit gegründet. Drei Jahre später nahm man auf dem Gelände die damals angeblich modernste Turnhalle Süddeutschlands in Betrieb. 1953 kam das Fußball- und Leichtathletikstadion dazu. In der Folgezeit wurden weitere Einrichtungen erstellt, unter anderem Sporthallen und -Plätze, Herbergen und ein Parkhaus. Der Campus ist heute 16 Hektar groß.

Wechsel: Seit 2017 führt der Württembergische Landessportbund (WLSB) die Sportschule Ruit. Zuvor wurde sie als gemeinnützige GmbH geführt. Der WLSB und der Württembergische Fußballverband waren zu je 45 Prozent beteiligt, der Verein Sport- und Jugendleiterschule Nellingen-Ruit zu zehn Prozent.

Übernachtungen: In Ruit werden jedes Jahr 43 000 Übernachtungen gezählt, in der Sportschule Tailfingen sind es 33 000.