Die Lichtstelen auf der Ulrichsbrücke werden immer wieder zerstört. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Elisabeth Maier

Bei Dunkelheit ist die Ulrichsbrücke zwischen Wendlingen und Köngen oft nicht beleuchtet. Und das, obwohl Leuchtkörper angebracht sind, die nur schwer kaputt zu kriegen sind. „Die Lampen werden oft zerstört“, sagte Hauptamtsleiter Gerald Stoll im Gemeinderat. „Wenn wir sie repariert haben, sind sie zwei Tage später wieder kaputt.“ Den Vorschlag der Verwaltung, den von Radlern viel befahrenen Weg nicht mehr zu beleuchten, lehnten die Stadträte ab.

Die Leuchtkörper, die in Metallständern eingefasst sind, werden nun noch einmal repariert. Das verursacht nach Stolls Worten jedes Mal „Kosten im vierstelligen Bereich“. Parallel dazu haben die Gemeinderäte die Verwaltung beauftragt, nach Alternativen zu suchen, wie die Brücke beleuchtet werden kann. „Viele Köngener Schüler, die nach Wendlingen radeln, nutzen die Brücke auch in der Dunkelheit“, begründete Familienvater Günther Hoffelner (Freie Wähler) sein Plädoyer für eine Beleuchtung.

Zwar können Radfahrer auch über die benachbarte Römerbrücke radeln. Aber auf dieser viel befahrenen Strecke nach Wendlingen müssen sie neben Autos fahren. Obwohl dieser Übergang sehr gut beleuchtet ist, stellt das bei Dunkelheit ein Risiko dar. Es gibt zwar auf jeder Seite einen Gehweg, auf dem immer wieder Radler unterwegs sind, aber der ist nach den Worten des Wendlinger Ordnungsamtsleiters Fred Schuster nur für Fußgänger erlaubt. Für ihn ist die Ulrichsbrücke eine wichtige Verbindung, die im interkommunalen Schulradwegeplan festgeschrieben ist.

Aus Sicherheitsgründen regte Gemeinderat Hoffelner an, über andere Beleuchtungsmöglichkeiten nachzudenken. Die Stableuchten seien wohl nicht geeignet. Er kann sich vorstellen, eine Beleuchtung an einem höheren Masten anzubringen, den die mutwilligen Zerstörer dann nicht erreichen könnten. Diesen Gedanken will die Verwaltung nun prüfen. Hauptamtsleiter Stoll gab aber zu bedenken, dass die Ulrichsbrücke unter Denkmalschutz steht. Sie wurde im 17. Jahrhundert vom Baumeister Heinrich Schickardt gebaut.

Der Dichter Wilhelm Hauff verhalf dem Bauwerk im Jahr 1826 zu literarischem Ruhm. Im Roman „Lichtenstein“ sprang Herzog Ulrich von Württemberg auf der Flucht vor seinen Feinden in den Fluss und entkam.

„Sicherheit kommt vor Denkmalschutz“, sagte Günther Hoffelner. Und auch Stefan Eisenhardt (CDU) ist dafür, nach einer Beleuchtung zu suchen, die nicht so leicht zerstört werden kann: „Man könnte einen Masten im Neckar oder am Ufer platzieren.“ Annelies Rahm (SPD/Grüne) machte sich dafür stark, die Beleuchtung „rechtzeitig vor der dunklen Jahreszeit“ reparieren zu lassen, damit die Schüler sicher radeln können. Auch ihr Fraktionsvorsitzender Gerhard Gorzellik will die Beleuchtung nicht missen. Man dürfe Zerstörern nicht nachgeben: „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir es besser machen.“