Der Plochinger Busbahnhof unter dem Parkhaus der Deutschen Bahn hat wenig Aufenthaltsqualität. Hier will die Stadt bald ran. Ebenso an den Bahnhofsvorplatz. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Der Plochinger Bahnhof sieht ganz schmuck aus. Der Busbahnhof weniger. Darum geht es in der EZ-Sommerredaktion am Dienstag am Plochinger Fischbrunnen.

PlochingenWie kann die Stadt Plochingen ihren Busbahnhof attraktiver machen? Was muss sie bei der Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes beachten? Und wie kann die Bahnhofstraße zu einer ansprechenden Verbindung in die Fußgängerzone werden? Die Bürgerinnen und Bürger haben am Dienstag, 21. August, die Chance, der EZ-Sommerredaktion ihre Wünsche für ein attraktives Bahnhofsumfeld in den Block zu diktieren. Von 11 bis 13 Uhr freuen sich Claudia Bitzer, Pia Hemme und ihre Kolleginnen aus der Online-Redaktion auf viele Gäste mit vielen Anregungen. Die dürfen am EZ-Stand am Fischbrunnen in der Fußgängerzone auch gerne loswerden, was ihnen rund um den Bahnhof nicht gefällt.

Vor geschätzt 40 Jahren war der Plochinger Busbahnhof sicher einmal hochmodern. Aber mit der Verkehrsdrehscheibe unter dem Parkhaus der Deutschen Bahn kann die Stadt Plochingen heute keinen Blumentopf mehr gewinnen. Es ist dunkel, der Taubendreck läuft über leere Infokästen hinunter auf den Boden, kaputte Neonröhren ragen aus heutzutage geradezu antik anmutenden Werbeträgern. In dem Betonkasten, hinter dessen Türen sich das Klo befinden soll, mag man gar nicht erst hineinschauen. Ob das der Grund dafür ist, dass die Menschen ihre dringenden Bedürfnisse riechbar im Treppenhaus des DB-eigenen Parkhauses erledigen, sei dahingestellt. Bürgermeister Frank Buß weiß um den Handlungsbedarf:„Wir wollen die Aufenthaltsqualität an unserem Busbahnhof verbessern.“ Er gehöre entrümpelt und brauche eine andere Beleuchtung. Eine Echtzeitanzeige, die auch die S-Bahn und Züge mit aufnimmt, steht ebenfalls auf seinem Wunschzettel. Und bessere Möglichkeiten, igendwo im Bahnhofsbereich Fahrräder abzustellen – auch hochwertige E-Bikes, die man nicht nur mit einem Zahlenschloss an einen Ständer ketten will.

Damit nicht genug. Seit Jahren gibt es Gedankenspiele zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Seit Ende des vergangenen Jahres hat die Stadt auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Parkplätze, die Fahrbahn und die Grünanlage mit dem stolzen Baumbestand vor dem durchaus ansehnlichen Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1907 neu zu ordnen. Nach langwierigen Verhandlungen hat die Stadt der Bahn zum Jahreswechsel 17/18 den Vorplatz abgekauft. Ebenso wie die Gebäude östlich des Bahnhofgebäudes zwischen Bahngleisen und Eisenbahnstraße. Bis auf ein Haus, das nicht der Bahn gehörte und das die Stadt auch gerne hätte. Denn damit würde sich die Chance eröffnen, die Eisenbahnstraße zwischen Bahnhof und Einmündung Esslinger Straße in beide Fahrtrichtungen zu öffnen – und damit den Durchgangsverkehr auch östlich des Bahnhofs an der Bahnlinie zu bündeln und nicht mehr durch die belebte Esslinger Straße zu führen.

Dieser Ansatz sowie die verkehrssichere Anbindung des Bahnhofbereichs ans Schulzentrum und an die Fußgängerzone wird sicher auch Teil eines großen Verkehrsgutachtens sein, das die Stadt noch in diesem Jahr in Auftrag geben will.

Westlich des Bahnhofs hat sie die Voraussetzungen für die Verlagerung des Durchgangsverkehrs an die Bahngleise und Gewerbeflächen schon ein gutes Stück weit geschafft. Erst vor wenigen Tagen ist die Sanierung der Eisenbahnstraße bis zur Einmündung der Robert-Bosch-Straße gefeiert worden. Mit der Feuerwache, der Seniorenresidenz Wilhelmspark und dem Malteser-Rettungszentrum ist es in den vergangenen Jahren zudem gelungen, öffentlichwirksame Projekte in der Nachbarschaft des Bahnhofs anzusiedeln. Nicht zuletzt dank eines Förderprogramms. Allerdings kann die Stadt weder für den Bahnhofsvorplatz noch für die restliche Eisenbahnstraße mit Zuschüssen aus dem laufenden Sanierungsprogramm rechnen. Denn diese Projekte werden sicher nicht bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Das gibt den Plochingerinnen und Plochingern aber umso mehr die Chance, sich mit ihren Anregungen noch einzubringen – auch wenn am Ende nicht alle erfüllt werden können. Die EZ-Sommerredaktion hat die Griffel jedenfalls gespitzt.

Die EZ-Sommerredaktion ist am Dienstag, 21. August, von 11 bis 13 Uhr in der Plochinger Fußgängerzone am Fischbrunnen zu Gast und will die Meinung der Bürgerinnen und Bürger zur Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes und zur Aufwertung des Busbahnhofs hören.

Die darauf folgende Sommerredaktion gastiert dann am Freitag, 24. August, zwischen 11 und 13 Uhr auf dem Schlossplatz in Neuhausen. Dort geht es um den S-Bahn-Anschluss und Zukunftsperspektiven für Neuhausen.

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