Das Areal rund um das Schulzentrum wird neu geordnet. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Bereits 2021/2021 soll es einen städtebaulichen Wettbewerb um das Untere Schulzentrum in Plochingen geben. Auf diesen Kompromiss einigten sich Gemeinderat und Verwaltung.

PlochingenFür das Untere Schulzentrum in Plochingen gibt es 2020/2021 einen städtebaulichen Wettbewerb, hat der Gemeinderat beschlossen. Der Vorschlag zu diesem Wettbewerb, der auch den Burgplatz umfasst, war von der Stadtverwaltung gekommen, strittig war aber bisher der Zeitpunkt.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs könnten erst umgesetzt werden, wenn das Gymnasium saniert sei, also erst ab 2028, hatte die Verwaltung argumentiert. Denn während der grundlegenden Sanierung brauche das Gymnasium das Nebengebäude der Realschule als Ausweichquartier. Außerdem sei die Sanierung des Gymnasiums so teuer, dass die Stadt nicht parallel eine weitere teure Baustelle beginnen könne. Diese Perspektive war dem Gemeinderat aber zu lang. Die SPD hatte deshalb beantragt, den städtebaulichen Wettbewerb 2019 vorzubereiten und 2020 verbindlich zu verwirklichen. Dies schien der Verwaltung aber überhastet. So kam es zur jetzigen Formulierung, dieser Kompromiss lässt etwas Spielraum.

Gymnasium schon 2026 fertig

Vor dem städtebaulichen Wettbewerb soll unter anderem die erste Phase des Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungskonzepts Move abgeschlossen sein. Dafür ist etwa ein Jahr eingeplant. Auch ist offen, wie es langfristig mit der Stadthalle weitergeht. Derzeit wird sie so ertüchtigt, dass sie für weitere zehn bis 15 Jahre genutzt werden kann. Offen ist auch, ob es eine Gemeinschaftsmensa für das Untere Schulzentrum geben soll und ob das Jugendhaus und die Stadtbibliothek in diese Mensa integriert werden, was mit dem „Linderer-Bau“ geschieht und ob entfallende Parkplätze durch eine Tiefgarage ersetzt werden. All dies muss vor der Aufgabenbeschreibung des Wettbewerbs entschieden werden. Als Reaktion auf das Drängen des Gemeinderats hat die Stadtverwaltung die Bauabschnitte am Gymnasium so umgestellt, dass die Sanierung voraussichtlich schon 2026 abgeschlossen ist, also zwei Jahre früher als geplant.

Dass die zeitliche Perspektive der Gemeinderatsfraktionen nicht deckungsgleich ist, zeigten die Äußerungen von Gerhard Remppis (SPD) und Reiner Nußbaum (CDU). „Ein herzliches Glückauf, Sie haben uns an Ihrer Seite“, sagte Remppis begeistert volle Unterstützung für das „bau- und bildungspolitische Jahrhundertprojekt“ zu. Die Dreifachsporthalle und das Hallenbad würden einbezogen: „Wir brauchen sie.“ Nötig sei auch, die Betroffenen mitzunehmen, etwa in Gesprächen mit Eltern, was die Raumbelegungen betrifft. Nußbaum begrüßte zwar den städtebaulichen Wettbewerb, bremste jedoch zu schnelle zeitliche Erwartungen. Bei einem neuen Hallenbad gebe es offene Fragen: Wie groß solle es werden? Wie soll es an den Schulcampus angedockt werden? Wie sei es zu finanzieren, auch dauerhaft, bei einem zu erwartenden jährlichen Defizit in der Größenordnung von 600 000 Euro? „Auf diese Fragen gibt es noch keine Antworten.“ Ein neues Hallenbad dürfe es nur mit einer soliden Finanzierung geben, betonte Nußbaum. Viele in der Planung bis 2015 aufgeführte Bauprojekte seien wegen der Finanzen zurückgestellt. „Nach dem städtebaulichen Wettbewerb muss im Jahr 2022 finanziell gerechnet werden.“

Viele Kommunen beantragen beim Land nur für Teilprojekte Zuschüsse, die Stadt Plochingen hingegen ist untypisch umfassend vorgegangen. Das hat sich nun ausgezahlt: Bei einem Gespräch im Regierungspräsidium Stuttgart hat die Stadt einen Teilbewilligungsbescheid über 7,7 Millionen Euro erhalten. Er bezieht sich auf ein Investitionsvolumen von elf Millionen Euro. Voraussetzung für den Zuschuss ist, dass die Sanierung bis Ende 2020 abgeschlossen und bis Ende 2022 abgerechnet ist. Für den Schulneubau in Richtung der Kirche St. Konrad muss die Stadt ihren nächsten Zuschussantrag bis Ende Oktober stellen. Derzeit sind die Entwurfsplanung und die Kostenberechnung in Arbeit. „Wir werden in nur drei Jahren deutlich über 20 Millionen Euro ins Gymnasium investiert haben“, sagte Bürgermeister Frank Buß. Er verkündete im Gremium noch eine gute Nachricht, das Gymnasium betreffend. Für den Schulversuch, neben dem G8 parallel wieder das G9 anzubieten, genehmigte das Land zum Stichtag 1. August eine fünfjährige Verlängerung.