Bürgermeister Armin Elbl, Geschäftsführer Volker Ditzinger und Bereichsleiter Swen Güntzel Foto: oh - oh

Die Arbeg beschäftigt Menschen mit Behinderung. Dabei steht die Wernauer Firma dauerhaft im Wettbewerb am Markt. Nun stellt sie sich neu auf.

WernauDie Arbeg in Wernau bietet Menschen, die unterschiedliche Handicaps haben und auf dem normalen Arbeitsmarkt nur schwer unterkommen oder gar keine Chance haben, eine Kombination von Beschäftigung und sozialer Betreuung. Kürzlich öffneten die Arbeg Inklusion gGmbH und die Arbeg Care gGmbH ihre Türen.

Zum Anlass der umfassenden Modernisierung des Bereichs Metallbearbeitung mit CNC Drehen und Fräsen präsentierte die Arbeg ihr umfangreiches Angebot. Neben den Neuerungen in der Metallbearbeitung verschafften sich die Besucher Einblicke in die vielseitigen Dienstleistungsangebote aus dem Bereichen Elektro und Elektronik, Messtechnik, Druck und Design, sie lernten die allgemeine Fertigung des Inklusionsbetriebes und die verschiedenen Angebote der Werkstatt für Menschen mit Behinderung – wie die ergotherapeutische Praxis, den Berufsbildungsbereich und den Arbeitsbereich – kennen. Bei einem musikalischen Rahmenprogramm genossen die Besucher Kuchen aus dem Café Morlock in Plochingen, Maultaschen mit Kartoffelsalat aus dem Deizisauer Maultaschenlädle, Gulasch und Grillvarianten.

Die Arbeg entstand aus der Idee, für Menschen, die aus vielfältigen Gründen benachteiligt sind, eine Arbeits- und Begegnungsstätte einzurichten und damit ein Stück Chancengleichheit zu schaffen. Die Arbeg beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung mit regulärem Arbeitsvertrag und muss sich am Markt bewähren. Die vergangenen Jahre waren nicht einfach. „Es sei in vielen Bereichen versäumt worden, mit den neuen technischen Entwicklungen Schritt zu halten“, sagt der neue Geschäftsführer Volker Ditzinger. Ebenso fehlte es an neuen, modernen Strukturen, mit denen sich die Arbeg auf veränderte Situationen und Anforderungen in der Wirtschaft hätte einstellen können. Bereiche wie das Medienteam, die Metallbearbeitung und der Bereich Elektro und Elektronik hätten so den Ansprüchen ihrer Kunden nicht mehr genügen können.

2017 übernahmen die W. E. K. Werkstätten Esslingen-Kirchheim gGmbH als neuer Gesellschafter die Arbeg gGmbH. „Eine Chance, einen neuen Weg einzuschlagen und neu durchzustarten“, sagt Ditzinger. Aus der Arbeg gGmbH wurden die beiden Firmen Arbeg Inklusion, als reiner Inklusionsbetrieb mit 60 Arbeitsplätzen und die Arbeg Care gGmbH als Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Die WEK als anerkannte Werkstatt für Behinderte unterstützt knapp 400 Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Eine fachliche und fürsorgliche Anleitung bereitet sie auf das Berufsleben vor. Zusätzlich lernen Menschen mit Behinderung, eigenständiger und verantwortungsvoller zu werden. Das steigert ihre Chance, eine dauerhafte Beschäftigung zu erhalten. Die WEK betreiben auch das Café Morlock in Plochingen, den Supermarkt auf dem Stumpenhof und das Maultaschenlädle in Deizisau. Ende nächsten Jahres will sie im Steingau-Quartier in Kirchheim ein weiteres Cafés eröffnen.

2018 investierte und modernisierte die gemeinnützige Arbeg mit Unterstützung des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. Zunächst wurde das Medienteam neu strukturiert und breiter aufgestellt. Der Bereich präsentiert sich nun als moderne Werbeagentur und Druckerei für Firmen- und Privatkunden.

Integration steht an erster Stelle

Im Anschluss erfolgte die Modernisierung des Bereiches Metallbearbeitung – CNC Drehen und Fräsen. Sie kostete eine halbe Million Euro. Diese Abteilung ist nun auf dem neuesten technischen Stand und bietet ein breites Spektrum für die Herstellung, Bearbeitung und Fertigstellung von Einzel- und Serienteilen aus verschiedensten Materialien. Neben hoher Flexibilität und der Bandbreite an Fertigungserzeugnissen ist die Nähe zu potenziellen Kunden ein entscheidender Vorteil.

Eine Sache ist Geschäftsführer Ditzinger besonders wichtig: „Der Kunde steht immer im Mittelpunkt“. Dabei stehe die Integration von Menschen mit Behinderung in ein selbstbestimmtes Leben an erster Stelle. Das sei es auch, was die Arbeg Inklusion gGmbH im Firmenverbund der Arbeg Care gGmbH und der WEK von anderen Unternehmen unterscheide.

Derzeit findet, als letzter der sehr bedeutenden Bereiche der Arbeg Inklusion, die Umstrukturierung und Modernisierung des Bereichs Elektro/Elektronik statt. Das Projekt soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein.red