Public Viewing auf dem Wernauer Stadtplatz. Foto: Rudel - Rudel

Auf dem Wernauer Stadtplatz können Fußball-Fans wieder die WM-Spiele gemeinsam anschauen. Allerdings: Nur mit Verzehrgutschein im Wert von 15 Euro.

Wernau Die Fans der deutschen Fußballnationalmannschaft können auch diesen Sommer wieder die WM-Spiele gemeinsam auf dem Wernauer Stadtplatz anschauen. Allerdings wollen die Veranstalter nur 600 bis 700 Zuschauer auf den Platz lassen und die Absperrung kann nur passieren, wer einen Verzehrbon über 15 Euro kauft. Neben wirtschaftlichen Gründen geht es den Veranstaltern um die Sicherheit der Besucher. Man werde an den Absperrgittern die Taschen kontrollieren, kündigt Pjetar Nrecaj vom Bistro City an, das zusammen mit der Metzgerei Baur zum Public Viewing einlädt.

„Wer drin ist soll sich auch sicher fühlen und wohlfühlen“, sagt Nrecaj. In der Vergangenheit habe man nur vereinzelt kontrolliert und die Menschen hätten sich reingepresst. Und wer seinen Sitzplatz verlassen habe, um ein Bier zu holen, habe anschließend stehen müssen. Angesichts der begrenzten Kapazität empfiehlt der Gastronom den Fans, sich vorher die Verzehrbons zu besorgen, sonst stünden sie vor dem Absperrgitter. Die Absperrung ermögliche auch, auffällig werdenden Besuchern einen Platzverweis aussprechen. Seit 2006 organisieren die Wernauer das gemeinsame Gucken bei den großen Fußballturnieren. Bislang zahlten die Besucher für das Event vor der großen Leinwand keinen Eintritt. Jetzt gibt es den Mindestverzehr. „Damit können wir kostendeckend kalkulieren“, begründet der Bistro-Betreiber diesen Schritt. Rund 20 000 Euro kosten die vier Wochen für GEMA-Gebühren, die FIFA-Lizenzen und vor allem die Großleinwand. Die Genehmigung vom Gemeinderat hat nichts gekostet und die Stadt verlangt nur eine Bearbeitungsgebühr. Nrecaj geht es aber nicht nur um Kostendeckung, den Gastronom haben die auswärtigen Besucher genervt, die mit der S-Bahn kommen, sich im Supermarkt neben dem Bahnhof mit Getränken eindecken und dann aus dem Rucksack feiern.

„Nur wegen des Gewinns würden wir das nicht machen“, sagt Nrecaj, es gehe um das Feeling und nebenbei die Werbung fürs Bistro. Die schwarze Null reiche ihm. Und wenn Deutschland vorzeitig ausscheidet? Nrecaj sagt lachend: „Wir haben so kalkuliert, dass Deutschland im Finale steht.“