Die Lehrkräfte der Musikschule beweisen beim Neujahrskonzert in allen Musikstilen ihr Können. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Peter Eltermann

„Ein halbes Jahrhundert und kein bisschen leise“ könnte man der Denkendorfer Musikschule zum Jubiläum attestieren. In ihrem Neujahrskonzert, das in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule aufgeführt wurde, zeigten die Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule in einem abendfüllenden Programm ein breites Spektrum an musikalischer Vielfalt. Dass hier gleich ein Doppeljubiläum begangen wurde, überraschte die Besucher dann allerdings doch. Neben 50 Jahren Musikschule feierte man an diesem Abend auch noch das zwanzigste Neujahrskonzert. Der Reinerlös dieser Benefizveranstaltung war für die Kassen des Denkendorfer Bürgerbus-Vereins bestimmt.

Man kann Rainer Kellmayer, dem Leiter der Musikschule, zu seinen Lehrkräften nur gratulieren. Das Programm, das für diesen Abend zusammengestellt und erarbeitet wurde, war sehr vielseitig, anspruchsvoll und abwechslungsreich. „Wir möchten mit unserer Auswahl auch ein Stück weit die Vielfalt widerspiegeln, die unsere Schule an musikalischer Ausbildung bietet. Da ist alles dabei von der Renaissance über Barock und Klassik bis hin zu Jazz und Rock,“ erläuterte der Schulleiter. Und dass dies alles meisterhaft und mit spielerischer Leichtigkeit beherrscht wurde, zeigten die Künstler auf beeindruckende Weise.

Bei den vierhändig für Klavier geschriebenen „Ironien“ von Erwin Schulhoff glänzten Elena Rasschiwina und Oliver Rück. Mächtige, dissonante Kapriolen wechselten mit zartem Klanggewebe und machten so den besonderen Reiz dieses Eröffnungsstückes aus. Bei Johannes Brahms’ „Sonate in e-Moll“ gefiel vor allem der sehnsuchtsvoll gespielte, warme Ton der Cellistin Adelheid Rößler. Großartig Anke de Veers strahlende Geige bei der „Sonate II G-Dur“ von Georg Philipp Telemann. Als Gast des Abends überraschte die junge Violinistin Marie Helling mit ihrem mitreißenden Vortrag von der „Introduktion und Tarantella“ von Pablo de Sarasate. Bei dem anschließenden Stück „Dalmatinische Tänze“ kam dann auch das Cembalo, das die Musikschule seit zwei Jahren besitzt, zum Einsatz. Die Klarinettistin Renate Beck-Winkler begeisterte hier darüber hinaus ebenso wie Andreas Heimerdinger am Akkordeon oder Reiner Sternberg am Schlagzeug.

Der zweite Teil des Programms wurde von Jazzstücken und Standards eröffnet. Hier spielte Günay Gökoglu einen groovenden Bass, der vor allem bei Chuck Mangiones „Children of Sanchez“ in ein großartiges Solo mündete. Was darf bei einem solchen Konzert gegen Ende dann auf keinen Fall fehlen? Richtig: Wolfgang Amadeus Mozart. Dann aber augenzwinkernd in einer ungewöhnlichen Salonbesetzung bitteschön - à la Musikschule Denkendorf. Neben Marlies Kellmayer am Fagott gefiel hier Edmund Dollinger nicht nur als Pianist, sondern auch durch seine launigen Ankündigungen der letzten Stücke. Ein prallvoller Abend ging viel zu schnell vorüber.