fDie Platanen im oberen Bereich der Hindenburgstraße in Nellingen kommen weg, aber 8 von 13 Schrägparkplatzen sollen erhalten bleiben. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Im Herbst sollte der Umbau der Hindenburgstraße in Nellingen beginnen. Doch daraus wird nichts - auch weil die Einzelhändler sich ein Weihnachtsgeschäft ohne Baustelle wünschen.

OstfildernIm Herbst geht’s los – so lautete bislang der Zeitplan für den Umbau der Hindenburgstraße in Nellingen. Doch daraus wird nichts, weil man mit der Planung hinterher hinkt. Möglicherweise erfolgen erste Vorarbeiten noch im November oder Dezember, aber mit den richtigen Eingriffen sei erst Anfang 2019 zu rechnen. Das bestätigte Reinhardt Kampmann, Geschäftsführer der städtischen Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft (SEG), auf EZ-Nachfrage. Darauf habe sich die Stadt Ostfildern mit den Gewerbetreibenden geeinigt. Den Einzelhändlern sei wichtig gewesen, dass das Weihnachtsgeschäft noch ohne große Behinderungen läuft, so Kampmann. „Wir werden das, so weit es geht, berücksichtigen.“ Andreas Nagel, der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Selbstständigen (BdS), ist wie seine Kollegen froh über diese Übereinkunft mit der Stadt. So habe man es bei einer Versammlung abgesprochen. „Vielleicht kann man die Platanen schon dieses Jahr fällen“, sagt Nagel.

Bei der Umgestaltung geht es vor allem darum, der Haupteinkaufsmeile Ostfilderns, die heute noch den Charme der 1980er-Jahre versprüht, einen moderneren Anstrich zu geben. „Wir brauchen mehr Aufenthaltsqualität“, fasst Nagel die Hauptforderung der Geschäftsleute zusammen. Genau das will man mit der Umgestaltung erreichen. „Der ganze Straßenraum soll künftig wie ein Geschäftsbereich wirken“, erklärt SEG-Chef Kampmann. Man strebe ein ganz neues Raumgefühl an. Bisher habe man dem motorisierten Verkehr die größte Fläche eingeräumt. Das solle nun anders werden. Zwischen Fahrbahn und Gehbereich, die farblich nicht mehr zu unterscheiden seien, gebe es nur einen minimalen Absatz. Im zentralen Geschäftsbereich soll man die Fahrbahn an mehreren Stellen bequem und sicher überqueren können. Dazu werde als Querungshilfe ein eineinhalb Meter breiter Mittelstreifen aufgebracht. Geplant ist ferner, Möblierungselemente entlang der Straße aufzustellen: U-förmige Stahlraumen, die unterschiedlich groß sind und unterschiedlich genutzt werden können. Zum Beispiel als überdachte Bushaltestelle, Aktionsraum, Warenauslage oder Fahrradständer. „Das soll eine Art Markenzeichen für die Hindenburgstraße werden“, erklärt Kampmann. Im östlichen Bereich sollen alle Platanen gefällt werden. Doch wolle man sie durch andere Baumarten ersetzen. „Das Bild einer Baumallee soll erhalten werden.“

Mit den Wegfall der Ampeln will man einen besseren Verkehrsfluss erreichen. Dem soll auch der Kreisel dienen, der an der Einmündung Hindenburg-/Esslinger Straße entstehen soll. Der Kreisverkehr hat eine weitere Funktion. Man will damit eine schnellere Fußverbindung zwischen der Einkaufsstraße und dem Zentrum An der Halle ermöglichen. Der Gemeinderat hatte zunächst gefordert, auch am westlichen Ende, wo die Hindenburgstraße auf die Rinnenbachstraße trifft, einen Kreisverkehr zu bauen. Aber dieses Projekt wurde auf Eis gelegt, bis klar ist, welche Formen die Westerweiterung Nellingens annehmen wird.

Streit hatte es im Vorfeld um die Parkplätze gegeben. Auf Druck der Geschäftsleute einigte man sich auf einen Kompromiss: 8 von 13 Schrägparkplätzen bleiben erhalten. In der Gesamtbilanz gewinne man sogar ein paar Stellplätze, erklärt Kampmann. Die Umgestaltung der Hindenburgstraße gliedert sich ein zwei Teilbereiche, den Abschnitt zwischen dem künftigen Kreisel und der Otto-Schuster-Straße sowie die Kreuzung Riegelstraße. Ein gutes Jahr werden sich die Bauarbeiten hinziehen, schätzt Kampmann. Im Augenblick gehe man von Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro aus. Gut ein Drittel werde man mit Fördermitteln von Bund und Land bestreiten können.