Wie konnte es passieren, dass ein Wohnhaus in der Altbacher Kirchstraße bei einer Heizöllieferung komplett ausbrennt? Die Frage ist bis heute nicht geklärt.
AltbachEin Wohnhaus brennt in Folge einer verunglückten Heizöllieferung komplett aus. Drei Schwerverletzte und 300.000 Euro Schaden. Wie konnte das nur passieren? Viele Altbacher, die seither an der Brandstelle im Ortszentrum vorbeikamen, haben sich diese Frage schon gestellt. Eine Antwort darauf, was genau am Morgen des 2. Februar geschah, gibt es bis heute nicht. „Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt“, sagt Michael Schaal, Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, auf EZ-Nachfrage. Alle Beteiligten seien von den Ermittlern der Kriminalpolizei Esslingen mittlerweile vernommen worden. Aber die Ergebnisse der Gutachter lägen bislang nicht vor.
Viele erinnern sich noch genau an jenen Samstagmorgen, der die knapp 6000 Einwohner zählende Gemeinde aufwühlte. Wie verabredet, bekam das in dem kleinen Wohnhaus an der Kirchstraße lebende Ehepaar, ein 73-Jähriger und seine 68 Jahre alte Frau, Heizöl geliefert. Der Tanklaster einer Firma aus Stuttgart parkte dazu wie immer neben dem Haus. Schlauch ausrollen, ihn mit dem Tank im Keller verbinden und dann die Pumpe starten – so hat es der 49-jährige Fahrer schon unzählige Male gemacht. Aber diesmal ging etwas grundsätzlich schief. Aus bisher ungeklärter Ursache kam es zu einer Verpuffung. Dabei wurde ein Feuer entfacht, das sich in Windeseile im ganzen Haus ausbreitete. Ein zufällig vorbeikommender Feuerwehrmann bemerkte das Unglück. Um Schlimmeres zu verhindern, forderte er den Tanklastzugfahrer auf, schleunigst sein Fahrzeug von der Gefahrenstelle wegzuschaffen, Richtung Feuerwehrzentrum, das keine 100 Meter entfernt liegt. Mit brennendem Schlauch, den er hinterher zog, brachte der 49-Jährige den Lastwagen gerade noch in Sicherheit. Obwohl selbst schon schwer verletzt, eilte er zurück zum Unglücksort, um den beiden Bewohnern zu helfen, sich aus dem Qualm und den Flammen zu retten. Auch das Ehepaar hatte es schlimm erwischt, mit schwersten Brandverletzungen mussten die beiden in Spezialkliniken gebracht werden. Lange Zeit waren die drei Brandopfer wegen der Intensivbehandlung nicht vernehmungsfähig, was die Ermittlungen verzögerte. Alle drei sind nun aus dem Krankenhaus entlassen. Eines der Opfer befindet sich nach Angaben von Polizeisprecher Schaal noch in einer Reha-Klinik.
Was sich genau im Kellerraum des Hauses zugetragen hat? Ob Fehler passiert sind oder ein technischer Defekt die Ursache für das Unglück sind? Diese Fragen sind laut Polizeisprecher noch nicht abschließend geklärt.
Gleich nach dem Brand hatten sich etliche Ortsbewohner dem obdachlos gewordenen Ehepaar ihre Hilfe angeboten. Die Gemeinde richtete ein Spendenkonto ein. Wie viel Geld dabei zusammengekommen ist, könne er noch nicht genau sagen, so Bürgermeister Martin Funk. Die Abrechnung liege noch nicht vor. Doch sei die Spendenbereitschaft und die Solidarität sehr groß gewesen, freut sich der Rathauschef. Manche hätten die Brandopfern auch Wohnungen angeboten.