Das Sommerlager, abgekürzt Sola, in Obersteinbach hat Tradition. Zum 68. Mal findet es schon statt. 91 Kinder zwischen 9 und 13 Jahren sind in diesem Jahr mit dabei. Foto: Kittelberger Quelle: Unbekannt

Von Shirin Kittelberger

Zum 68. Mal findet dieses Jahr in Obersteinbach das Sommerlager des Kreisjugendrings Esslingen (KJR) statt. Zwei Wochen lang verbringen fast 100 Kinder zusammen mit den Betreuern einen erlebnisreichen Urlaub. Das Sommerlager, abgekürzt Sola, findet wie jedes Jahr in dem kleinen Ort Obersteinbach, nahe Schwäbisch Hall, statt. Umgeben von Wald und Wiesen haben die Kinder dort viele Möglichkeiten, zu spielen und kreativ zu werden. 91 Kinder zwischen neun und 13 Jahren sind dieses Jahr dabei.

In den zwei Wochen wird den Kindern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Es gibt Workshops, bei denen zum Beispiel Armbänder und kleine Tiere aus Perlen gemacht, im Wald Lager gebaut oder Traumfänger gebastelt werden. Beliebt sind auch die Geländespiele und Badetage am nahe gelegenen See. Morgens und mittags verbringen die Teilnehmer die Zeit gemeinsam, abends hingegen werden die unterschiedlichen Altersgruppen aufgeteilt und haben verschiedene Programmpunkte. Natürlich müssen die Jüngeren auch etwas früher ins Bett.

Der Höhepunkt der Freizeit ist das Außenlager. Die Kinder wandern in Gruppen mit jeweils einem Betreuer los und wissen nicht wohin es geht. In einem Dorf angekommen, müssen sie sich bei den ortsansässigen Bauern durchfragen, ob sie bei ihnen übernachten dürfen. Betreuer bringen den Gruppen Proviant. Am nächsten Tag geht es dann zurück zum Sola. „Am Anfang befürchten die Kinder noch, dass etwas schiefgeht und sie nichts zum Schlafen finden“, erklärt Moritz Löffler, einer der beiden Hauptleiter: „Doch wenn am Ende die Aufgabe erfüllt ist, sind alle stolz auf die wahnsinnige Leistung, die sie vollbracht haben.“

Sogar Klo putzen macht Spaß

Das Sola wird insgesamt von 24 ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. Davon schlafen 15 mit den Kindern in den Zelten, die anderen sind die Hauptleiter, Küchenmitarbeiter oder MFA (Mensch für alles). Für die Küche muss man mindestens 16 Jahre alt sein, die Zeltmitarbeiter sind 17 oder 18. Die meisten von ihnen sind nicht zum ersten Mal beim Sola dabei. Unter den Betreuern gibt es auch mehrere Erzieher, Sanitäter und angehende Lehrer. Das Team hat sich im Vorfeld zu zwei Vorbereitungswochenenden getroffen, bei denen sie etwas über Erste Hilfe, Pädagogik und Teamwork gelernt haben. Außerdem werden die einzelnen Programmbausteine geplant, die dann im Sola jeden Abend, wenn die Kinder ins Bett gehen, für den nächsten Tag zusammengestellt werden. So kann je nach Stimmung der Kinder und Wetter immer die passende Entscheidung getroffen werden.

Doch auch wenn das Wetter mal schlecht ist, lässt sich davon niemand stören. Die meisten Programmpunkte sind auch bei Regen möglich. „Geländespiele werden auch bei Regen durchgezogen, wir sind ja schließlich nicht aus Zucker“, sagt Löffler grinsend. Im Notfall können die Teilnehmer auch auf das Otto-Weinmann-Haus ausweichen, das ebenfalls auf dem Gelände des Sola steht. Darin befinden sich auch ein Aufenthaltsraum und die Küche sowie die sanitären Anlagen.

Die Duschen und Toiletten werden jeden Tag von einer anderen Zeltgruppe geputzt. Diese Aufgabe ist keinesfalls unbeliebt, wie man vielleicht erwarten würde. Im Gegenteil - die meisten Kinder haben viel Spaß daran. „Ich bin gerne beim Klodienst, weil wir da immer ganz laut die Musik aufdrehen und singen und tanzen. Das macht so Spaß“, erzählt ein Junge. Von den klassischen Zeltlager-Konventionen wie nächtliche Überfälle oder Nachtwanderungen mit Erschrecken distanziert sich das Sola. „Wir wollen nicht, dass die Kinder sich fürchten. Die Kinder sollen sich in ihrem Zelt sicher fühlen, und sie brauchen nach so aufregenden Tagen auch ihren Schlaf“, sagt Löffler: „Denn das Wohl der Kinder steht für uns an oberster Stelle.“