Elisabeth Maier. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Der Antrag der Verwaltung, über Kindergartenentgelte künftig nur noch intern zu entscheiden, ist unklug. Im Kommentar fordert Elisabeth Maier Transparenz.

NeuhausenTagesordnungspunkt 7 der Gemeinderatssitzung am heutigen Dienstag bringt schon im Vorfeld betroffene Eltern aus Neuhausen in Rage. Die Verwaltung beantragt, künftig ohne Mitwirkung des Gemeinderats die Nutzungsentgelte für die kommunalen Kindertageseinrichtungen anzupassen. Dass der Antrag gerade jetzt kommt, nachdem die Gebühren in einer Nachholsitzung im Oktober nach massiven Elternprotesten drastisch erhöht wurden, ist höchst unsensibel.

Bürgermeister Ingo Hacker möchte im Sinne „effizienterer Gremienarbeit“ die Gemeinderäte und die Öffentlichkeit ausschließen. Das ist rein rechtlich möglich. Zudem basieren die Empfehlungen der Verbände zu den Gebühren für Kindertageseinrichtungen auf fundierter Expertise. Dennoch muss ein so wichtiges Thema wie die Kinderbetreuung transparent gemacht werden. Zumal die Situation in der Gemeinde gerade jetzt aufgeheizt ist.

Dass die Gemeinderäte angesichts steigender Kosten und einer sehr guten, flexiblen Kinderbetreuung die Gebühren erhöhen müssen, ist nachvollziehbar. Unabdingbar ist, darüber öffentlich zu diskutieren. Mit der Mahnwache, die Eltern vor dem Rathaus abgehalten haben, äußerten sie nicht nur Protest. Es zeigt, dass da im Vorfeld Redebedarf bestanden hätte. Der Antrag der Verwaltung ist mehr als unklug, nachdem die Mütter und Väter bereits diese Kröte deutlich erhöhter Gebühren schlucken mussten. Es ist zu hoffen, dass die Gemeinderäte sich diese politische Verantwortung nicht aus der Hand nehmen lassen und dem Vorstoß eine klare Absage erteilen.