Das Flachdach ist nicht nur vermoost, es wirft auch Blasen, unter denen sich das Wasser gesammelt hat. Foto: Bulgrin - Bulgrin

1948 wurde die Wernauer Teckschule gebaut. Nun steht eine Generalsanierung für fünf Millionen Euro an. Das Flachdacht ist undicht, und ein neue Heizung ist auch fällig.

WernauDie Teckschule kann ihr Alter nicht verleugnen. Auf dem Fischgrätenparkett haben seit 1948 viele Schüler ihre Spuren hinterlassen, die Heizkörper blubbern manchmal statt zu wärmen und die Steintröge in den Duschräumen verströmen Nachkriegsflair. Ältere Bauteile schenken der Schule aber auch besondere Atmosphäre: das schön gelegte Parkett, die marmorierten Juraplatten im Flur, die kunstvoll gefassten Fenster im Treppenhaus. „Wir haben die Schule auch nicht runterkommen lassen“, betont Bürgermeister Armin Elbl, „wir haben immer wieder Geld reingesteckt; auch der Brandschutz ist auf aktuellem Stand.“ Aber eine Generalsanierung ist nun unvermeidbar. Mehr als fünf Millionen Euro sind dafür veranschlagt.

Heizung, Sanitär und Elektroinstallation seien veraltet, sagt Anastasia Mitrou, die Sachgebietsleiterin Hochbau im Rathaus. Wenn man Decken runtermache und für die Leitungen Schlitze in die Wände schlage, sei man schnell bei einer Generalsanierung. Das größte Sorgenkind von Rektorin Claudia Frey ist die Heizung. Da fühle man sich in einem Flügel wie in der Sauna und im Altbau bleibe es kalt. Das war schon Thema in Elternbriefen und der Hausmeister muss Kritik einstecken, weil er die Heizung nicht differenziert einstellen kann. Manche Leuchten brummen, fünf Jalousien klemmen derzeit und die tief stehende Sonne blendet die Schüler. Als die Schule im November einen Kinderrechte-Tag veranstaltete, demonstrierten die Schüler, weil die Gänge so kalt sind. Bei der Abstimmung, was ihnen am wichtigsten sei, lagen aber die Spielgeräte im Hof vorne, berichtet Frey schmunzelnd.

Abgeschabtes Parkett

Die Klassenzimmer spiegeln den Wandel der Zeit wider: Auf dem Boden das abgeschabte Parkett, an der Seite robuste, braun gestrichene Heizkörper und vorne das moderne Whiteboard, das den Unterricht digital unterstützt. Bis auf zwei oder drei Zimmer steht überall das moderne Equipment.

Lampen, kaputte Jalousien und was sonst für den Schulbetrieb nötig sei, versuche man bald zu machen, verspricht Mitrou. Es gibt aber aufwendige Arbeiten, zum Beispiel im Flachdachbau aus dem Jahr 1963. Dort hat die Architektin festgestellt, dass die Dachfolie Blasen wirft. Darunter hat sich Wasser gesammelt, das gelegentlich in den Musiksaal tropft. Auf dem Altbau sehe es besser aus, sagt Elbl und verweist auf die Arbeiten im Jahr 2010, als auch Fotovoltaik installiert wurde. Auch die erhöhten Treppengeländer seien erst einige Jahre alt, erzählt Elbl auf dem Weg in die Turnhalle. Die stammt aus dem Jahr 1957. Vor sechs oder sieben Jahren hat sie neue Böden und Geräte erhalten. Doch in den Umkleidekabinen blättert der Putz, weil es Wasserschäden gab. Leitungen hängen provisorisch unter der Decke, weil die Rohre in der Wand undicht sind. Die Duschen funktionieren jedoch richtig gut, weiß Elbl. Auch die Steintröge mit den robusten Wasserhähnen erfüllen ihren Zweck. Aber wenn man bei der Sanitäreinrichtung anfängt, muss alles erneuert werden. Der Gymnastikraum braucht einen Prallschutz und neue Decken. „Wir wollen Gas geben“, verspricht Bürgermeister Elbl der Rektorin, kann aber nicht sagen, wann es genau losgeht.

Die Förderzusage – 30 Prozent sind möglich – könnte im April kommen. Aber die Ausschreibung ist kompliziert. Zuerst wird europaweit ein Architekturbüro gesucht, das die Planung übernimmt. Angesichts der Auftragslage müsse man froh sein, wenn man ein Büro finde, sagt Mitrou. Derzeit klärt die Stadt mit der Gemeindeprüfungsanstalt, ob sie einzelne Arbeiten aus dem Gesamtprojekt vorziehen kann. Dann könnten schon mal der Boiler ausgetauscht und das Dach saniert werden. Danach kann man darüber reden, welche Bauabschnitte gebildet werden, wo es Ausweichmöglichkeiten gibt, ob Container nötig sind. Schulleiterin Claudia Frey ist vor der Sanierung nicht bange: „Ich freue mich, wenn’s losgeht.“