Daniel Durlik freut sich über die Designpreise. Foto: StartupCon/oh Quelle: Unbekannt

(red) - 2016 ist ein gutes Jahr für Daniel Durlik gewesen. Er ist an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd im Masterstudiengang Strategische Gestaltung eingeschrieben. Seine Projekte „Patienten Monitoring System“, „Wellness Sink“ und „Protag“ wurden mit dem internationalen iF Student Design Award ausgezeichnet. Das Notrufgerät Protag erhielt den besonders begehrten iF Public Value Student Award.

Als einziger hat Daniel Durlik - er ist derzeit im zweiten Semester - mit seinem Projekt in allen fünf Kategorien, zum Beispiel gesellschaftlich relevante Problemstellung oder Verkörperung hoher moralisch-ethischer Standards, die 100-Prozent-Marke erreicht. Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Leon Rehage hat er das Projekt vor einem persönlichen Hintergrund entwickelt. „Als im August 2014 eine junge Frau in unserem Nachbarort vergewaltigt wurde und die Täter zunächst unbekannt entkommen konnten, waren wir plötzlich mit einem Thema konfrontiert, das unser Handeln, Denken und unsere Sichtweise für immer verändert hat“, erzählt er. „Unser Ziel ist es, die Welt sicherer zu machen. Wir wollen jedem Menschen die Möglichkeit geben, sich in einer Notsituation verteidigen und bemerkbar machen zu können. Gerade als Gestalter von der HfG sehen wir es als unsere Aufgabe, die Welt nicht nur oberflächlich zu verschönern, sondern nachhaltig zu verändern.“

Protag ist ein Notrufgerät, das mit einer Alarmsirene und einem Farbspray ausgestattet ist. Betätigt man die Notruftaste, wird die eigene GPS-Position mit Besitzerinformationen an die Polizei gesendet. Gleichzeitig ertönt ein lauter Alarm, der den Angreifer verwirren und abschrecken soll. Nachdem der Notruf ausgelöst wurde, kann man von der Farb-Markierungsfunktion Gebrauch machen, wodurch der Angreifer schneller aufgespürt werden kann.

Bereits beim Regionalcup „Elevator Pitch“ der Initiative für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge (ifex) des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg in Aalen landeten die beiden Produktgestalter 2015 auf dem dritten Platz. Bei der StartupCon 2016 in Köln haben sie einen Investor und einen „Business Angel“ mit ihrem Produkt überzeugt und erstellen inzwischen einen Businessplan sowie Funktionsprototypen, um das Notrufgerät auf den Markt bringen zu können.

Sein Abitur hat Daniel Durlik am Robert-Bosch-Gymnasium in Wendlingen abgelegt. Danach ging er nach England und arbeitete ein Jahr als Social Co-Worker im Camphill William Morris House in Gloucestershire. In einem Internat betreute er Jugendliche mit Lernbehinderungen. Während seines Bachelorstudiums im Bereich Produktgestaltung an der HfG Schwäbisch Gmünd verbrachte er ein Praxissemester bei Bosch C/UX im Bereich User Experience (UX) und hat ein Auslandssemester an der Tongji University in Shanghai absolviert.

Neben seinem Studium engagiert sich Durlik unter anderem als studentisches Mitglied in der Studienkommission, als Coach im Method und Research Learning Lab der HfG und setzt sich ehrenamtlich beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ein, bei dem er auch als Dekanatsleiter von Esslingen-Nürtingen tätig war.