Stechen die nicht? Etwas skeptisch beobachten die Kinder, wie Imker Matthias Maisch mit seinen Bienenvölkern umgeht. Maisch erklärt, wie ein Bienenvolk funktioniert. Foto: Fritz Quelle: Unbekannt

Die Besucher des 22. Museumsfestes wurden von den Klängen der Jagdhornbläser der Jägervereinigung Nürtingen akustisch auf ihren Rundgang im Freilichtmuseum Beuren eingestimmt. Das war einer der neuen Programmpunkte, um die Gäste zu unterhalten. Verbunden war dies mit vielen Vorführungen und Mitmachaktionen.

Von Rudi Fritz

„Unsere Zielgruppe sind hauptsächlich Familien und Großeltern mit Enkelkindern“, erklärten Jürgen Henzler und Hubert Renz, die beim Förderverein für die Mitgliederwerbung zuständig sind. Mitglieder genießen automatisch das Privileg des ganzjährig freien Eintritts auf dem elf Hektar großen Museumsgelände. 160 Helfer des Fördervereins waren gestern wieder im Einsatz und trugen zum Gelingen des mit Mitmachaktionen und handwerklichen Präsentationen voll gepackten Sonntags bei.

Im Erzähl-Café stellte Felicitas Wehnert ihr Buch „Auf dem Land. Dorfleben in Baden-Württemberg von den 50ern bis heute“ vor. Die Autorin zog damit kleine und große Zuhörer in ihren Bann. Nicht weit davon entfernt waren die 16 Bläser der Jägervereinigung Nürtingen zu hören. „Wir spielen auf Jagdhörnern, wie sie anfangs des 17. Jahrhunderts gebräuchlich waren und können damit auch klassische Melodien aufführen“, erläuterte der musikalische Leiter Eberhard Beck. Vorführungen mit Jagdhunden ergänzten das Programm der Jägervereinigung.

Altbewährtes erlebten die Stammbesucher bei der Holzschindelherstellung, bei Steinmetzarbeiten, bei alten Strickmaschinen, beim Kalklöschen oder der Vorführung alter Mähtechniken. Mitmachen war auch bei einem Wasserschätzspiel, beim Klöppeln, Wolle spinnen und kardieren, beim Kartoffeldruck auf Stofftaschen, bei der Herstellung von Seifenkugeln, beim Schnürefilzen und beim Nähen auf der Nähmaschine angesagt.

Pflichtpunkt ist für die meisten Gäste der Besuch bei den Bienenvölkern. Die Kinder beobachteten leicht ängstlich, wie Imker Matthias Maisch am lebenden Objekt den Aufbau eines Volkes und dessen Funktion erklärte. „Durch die Kältewelle im Frühjahr war der Ernteertrag der Bienenvölker sehr nieder“, berichteten die Söhne des Imkers, Markus und Samuel.

Ihr Glück konnten die Gäste bei „Glück am Baum“, dem Glückswürfel aus der Schreinerei, bei Würfelspielen und am Öschelbronner Platz beim Erwerb von Glücksigeln versuchen. Schlager zum Mitsingen und das Märchen von der schönen Lau rundeten das Programm ab. Wer nach dem Rundgang hungrig und durstig geworden war, der fand bei den Backfrauen am Backhaus, am Crêpes-Stand, am Stand mit Bauernhofeis und in der Museumsgastronomie Landhaus Engelberg garantiert etwas.

Von den vielen Eindrücken ganz geschafft waren der sechsjährige Ben und seine dreijährige Schwester Anni aus Raidwangen, die mit ihren Großeltern Gitti und Rolf Münzenmaier erstmals das Freilichtmuseum besuchten. „Mir hat das mit den Seifenkugeln am besten gefallen“, erzählte Ben und zeigte stolz seine selbst hergestellte Dornröschenseife.