Landrat Heinz Eininger, Sozialdezernentin Katharina Kiewel, Christiane Heinze, Elke Klös (beide von der Suchtprophylaxe des Landkreises) und Burkhard Wittmacher, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse (von links), bei der Scheckübergabe. Foto: oh Quelle: Unbekannt

(red) - Die Suchtvorbeugung basiert im Kreis Esslingen auf einem Erfolgsrezept: gute Konzepte und Organisation, engagierte Kooperationspartner sowie starke Unterstützer und Förderer wie die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Es geht vor allem darum, Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken und sie zu befähigen, ihr Leben gut zu meistern.

Die Kreissparkasse ermöglicht aus Mitteln der PS-Sparen-Lotterie seit Jahren Projekte in Kindergärten, Schulen und in der Jugendarbeit. Sie hat dem Landkreis jetzt weitere 42 900 Euro für Suchtprophylaxe-Projekte zur Verfügung gestellt. Der Vorstandsvorsitzende Burkhard Wittmacher überreichte den Scheck an Landrat Heinz Eininger, Sozialdezernentin Katharina Kiewel sowie Elke Klös und Christiane Heinze von der Suchtprophylaxe des Landkreises. „Dank der Unterstützung der Kreissparkasse können wir landkreisweit eine ausgezeichnete Präventionsarbeit leisten“, betonte Eininger. Die Kreissparkasse sichere Projekte gerade im schulischen Bereich. Zielgruppe sind vor allem die 7. Klassen: „In diesem Alter beginnen Jugendliche erfahrungsgemäß mit Suchtmitteln zu experimentieren - mit Alkohol, Zigaretten, Shisha-Pfeifen, illegalen Drogen, Legal Highs, mit Medien und Glücksspiel“, erklärte Sozialdezernentin Kiewel. Kinder und Jugendliche müssten lernen, mit Suchtmitteln umzugehen, eine Haltung zu entwickeln und die Risiken einzuschätzen. Die Suchtvorbeugung stärke sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Lebensbewältigung. Fähigkeiten und Stärken, aber auch Grenzen erkennen lernen seien wichtige Bausteine der Suchtprophylaxe.

Ein bundesweit einmaliges und mehrfach prämiertes Projekt ist „Future for all“. Hier setzen sich ehemalige Drogenabhängige als Referenten mit Schülern über ihre Lebensgeschichte auseinander. Mit Theaterpädagogik und Rollenspielarbeit werden Verhaltensalternativen für kritische und belastende Situationen in Elternhaus, Schule und Freizeit spielerisch ausprobiert und diskutiert. 125 Veranstaltungen mit Schülern und Eltern können jährlich in allen Schularten mit sehr guten Rückmeldungen umgesetzt werden.

Bemerkenswert ist das Schülermultiplikatorenseminar, bei dem sich Schüler der 8. Klasse in dreitägigen Seminaren mit Suchtmitteln und Fragen der Suchtvorbeugung „von Schülern für Schüler“ auseinandersetzen. Die Teilnehmer entwickeln spannende, von ihren Mitschülern gut angenommene Aktionen in ihren Schulen oder in der Freizeit. Beim Peer-Projekt an Fahrschulen setzen sich junge Leute mit Fahrschülern über Alkohol und Drogen im Straßenverkehr auseinander. Sie entwickeln gemeinsam Strategien, wie man Feiern und Fahren miteinander vereinbaren kann. Etliche „Peers“ haben bereits kritische Situationen erlebt und wollen dafür ein Bewusstsein bei den Fahrschülern schaffen. Eine Konzertierte Aktion zur Prävention von Essstörungen sensibilisiert besonders Lehr- und Fachkräfte aus Schule und Jugendarbeit.

Um bei 225 Schulen und vielen Jugendeinrichtungen im Landkreis in die Breite wirken zu können, wurde ein Referentenpool gebildet. Dabei werden junge sozialpädagogische Fachkräfte geworben und angeleitet, präventive Workshops mit Jugendlichen zu den Themen Alkohol, Rauchen, Essstörungen/Bodykult und Glücksspiel anzubieten. Die Workshops werden landkreisweit beworben und gut angenommen. „Suchtvorbeugung will frühzeitig ansetzen, auch schon im vorschulischen Bereich mit Eltern und Erzieherinnen“, erklärt Sozialdezernentin Kiewel. Ehrenamtliche mit pädagogischer Vorbildung werden angeleitet, Elternabende in Kindertageseinrichtungen zu gestalten. „Wir möchten Eltern für ihr Vorbildverhalten sensibilisieren und ihnen Orientierungshilfen für wichtige Erziehungsfragen geben“, erläutert Kiewel.

Ansprechpartnerinnen im Landratsamt: Elke Klös, Tel. 07 11/39 02-25 71, E-Mail: Kloes.Elke@lra-es.de, Christiane Heinze, Tel. 0 70 21/9 70 43-10, E-Mail: Heinze.Christiane@lra-es.de