Busunternehmer Foto: Bulgrin - Bulgrin

Der Stadtbus Wernau wird gut genutzt, sagt der neue Betreiber der Linie. Aber zu oft bringt der zähe Verkehr den Fahrplan durcheinander.

WernauDer Wechsel vom langjährigen Betreiber des Wernauer Busverkehrs, der Firma Schefenacker, auf die Bietergemeinschaft Bader/Schlienz ist offenbar ziemlich reibungslos gelungen. Bei Stadtverwaltung und Busfirma sind jedenfalls keine Beschwerden eingegangen, die mit dem Umstieg zu tun hatten. Mehr barrierefreie Haltestellen wären möglich, sagte Juniorchef Sven Bader, als er im Gemeinderat eine erste Bilanz vorstellte. Nach wie vor schwierig sei es, bei starkem Verkehr die Fahrzeiten einzuhalten.

Bader/Schlienz hatten 2018 die Nase vorn, als der Landkreis das Linienbündel 7 ausgeschrieben hatte. Während Schlienz-Tours seit Januar die Linie 168 von Wernau nach Notzingen und Kirchheim betreibt, ist Bader-Reisen für den Wernauer Stadtverkehr zuständig. Geschäftsführer Bader ist bisher zufrieden mit der Nachfrage in Wernau. Man befördere hier mehr Fahrgäste als beispielsweise in Metzingen. Sein Unternehmen setzt überall Niedrigflurbusse ein, wodurch überall ein barrierefreier Einstieg möglich wäre, sofern die Haltestellen entsprechend eingerichtet seien, also mit 18 Zentimeter hohem Bordstein. Für Rollstuhlfahrer habe man eine Rampe dabei.

Größtes Problem für die Busfahrer ist die Fahrzeit. Man bewege sich am Limit, so Sven Bader. Eine kleine Störung auf der B 10 oder der A 8 reiche schon, damit der Ausweichverkehr den Bus in Wernau verlangsame. „Dann reicht es nicht auf die S-Bahn“, berichtete Bader. Umgekehrt könne der Bus maximal zwei Minuten auf eine verspätete S-Bahn warten, erklärte der Firmenchef auf Nachfrage von Uwe Pfeffer (WBL/JB). Wolfgang Sieler (SPD) wusste von einigen S-Bahn-Fahrgästen, die den Bus nicht mehr erwischten, weil sie in der Bahn weiter hinten saßen.

Gerion Trabold (WBL/JB) war zu Ohren gekommen, dass der Bus zur Mittagszeit einige Haltepunkte nicht angefahren habe. Auf Nachfrage sei den Fahrgästen erklärt worden, der Fahrer habe auf die Toilette gemusst. Das scheint tatsächlich ein kleines Problem zu sein. Die Busfirma hat mit zwei Geschäften und mit der Stadtbücherei vereinbart, dass die Fahrer im Notfall dort hinein dürfen. Zeitlich funktioniere das aber nur, wenn wenig Fahrgäste an Bord seien, so Bader. Besser wäre eine Toilette am Bahnhofsplatz.

Ein Zeitfresser ist für die Busfahrer die Adlerstraße mit ihrer Rechts-vor-Links-Regelung. Ständig am Berg anhalten und anfahren, das koste Zeit, so Bader. Beim Thema Fahrplan drehe man sich immer wieder im Kreis, kritisierte Trabold. Man habe schon das Netz an Haltestellen ausgedünnt, könne aber den Verkehr in der Stadt nicht abschaffen. Er regte an, sich nach der Kommunalwahl Gedanken über einen zusätzlich Fahrzyklus zu machen.