(red) - Wohnen ist auf den Fildern teuer - zu teuer für viele Familien, Ältere und Menschen mit Handicap. Die Stadt Filderstadt will deshalb im Wohnungsbau ein Zeichen setzen. Den Anfang sollen zwei Mehrfamilienhäuser in Harthausen und Sielmingen mit insgesamt 21 Mietwohnungen machen.

Der Technische Ausschuss hat dafür die Weichen gestellt, die endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat am 12. Dezember. „Mit beiden Vorhaben reagieren wir auf den Mangel an Wohnraum in Filderstadt, mit beiden Projekten realisieren wir unseren Anspruch auf bezahlbaren Wohnraum“, sagte Oberbürgermeister Christoph Traub. Das Gebäude in Sielmingen soll barrierefrei werden, „da auch Menschen mit Behinderung beziehungsweise in fortgeschrittenem Alter vermehrt Wohnraum nachfragen“, ergänzte er. „Insoweit decken wir damit auch den Gedanken der Teilhabe und eines weitgehend sozialen Gedankens.“

Das Mehrfamilienhaus in Harthausen soll auf dem Grundstück des ehemaligen Kindergartens „Im Feuerhaupt“ errichtet werden. Geplant ist ein kubischer Baukörper mit Satteldach und neun Wohnungen: Zwei-Zimmer-Wohnungen mit 50 Quadratmetern, Drei-Zimmer-Wohnungen mit 75 Quadratmetern und Vier-Zimmer-Wohnungen mit 90 Quadratmetern. Jede Wohnung erhält eine Terrasse beziehungsweise einen Balkon, beheizt werden sie mit Gas und Solarthermie. Die Wohnungen im Erdgeschoss werden barrierefrei. Im Keller erhalten die Bewohner Abstellräume sowie einen gemeinschaftlichen Wasch- und Trockenraum. Die Kosten werden auf 2,45 Millionen Euro geschätzt. Matthias Bahlo vom städtischen Hochbauamt: „Wir streben einen möglichen Baubeginn im September 2017 an.“ Laufe alles nach Plan, könnten die Bewohner Ende 2018 einziehen.

In Sielmingen soll das Projekt „bezahlbarer Wohnraum“ an der Kreuzung Wieland-/Heußstraße verwirklicht werden. Das Haus gliedert sich in zwei Bauteile: Der Thematik „altersgerechtes und barrierefreies Wohnen“ widmet sich an der Wielandstraße ein kubischer Baukörper mit Flachdach mit sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen. Der Bauteil an der Heußstraße beherbergt im Erdgeschoss eine Drei-Zimmer-Wohnung und eine behindertengerechte Zwei-Zimmer-Wohnung, im Obergeschoss zwei Drei-Zimmer-Wohnungen sowie im Dachgeschoss zwei Fünf-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen erhalten Terrassen oder Balkone und einen Abstellraum im Untergeschoss. Dort finden die Hausbewohner auch einen gemeinschaftlichen Wasch- und Trocknerraum, Platz für Fahrräder und Kinderwagen. Die Tiefgarage hat 14 Stellplätze. Weitere acht Stellplätze bleiben oberirdisch erhalten. Baubeginn ist voraussichtlich Anfang 2018, die Fertigstellung im Frühjahr 2019. Die Kosten für dieses Bauvorhaben belaufen sich auf vier Millionen Euro. Im Laufe des Bebauungsplanverfahrens soll es eine intensive Bürgerbeteiligung geben, verspricht Klaus Heim, der Leiter des Hochbauamts.

Wichtig ist OB Traub und dem Gemeinderat, dass von diesen städtischen Investitionen auch ortsansässige Betriebe profitieren können, sofern sie sich beteiligen.