Die Erweiterung der Egelseesporthalle schwebt den Sportvereinen als eine von mehreren Möglichkeiten vor. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Gedanken über kurzfristige Lösungen für die Platznot in den Sporthallen hat sich der Arbeitskreis der Neuhausener Vereine (ANV) gemacht. Eine Kaltsporthalle für die Fußballer steht ebenso auf der Wunschliste wie die Erweiterung der Egelseehalle.

NeuhausenIn den Sporthallen in Neuhausen wird der Platz knapp. „Wir haben schon etliche Sportler, die zu anderen Vereinen abwandern“, schilderte Michael Mayer die drastische Situation. Der Sportleiter des Turn- und Sportvereins stellte im Gemeinderat mit Hans Bayer, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Neuhausener Vereine (ANV), ein Konzept für die Sportstättenentwicklung vor. Zwar denken Planer, Gemeinderäte und Bürger im Rahmen des Integrierten Gemeindeentwicklungskonzepts (IGEK) langfristig über die Auslagerung der Sportstätten nach. Das wird aber nach Ansicht der Planer zehn bis 15 Jahre dauern. „Wir brauchen aber schon in zwei bis drei Jahren Platz in den Hallen“, stellte Mayer klar.

Im Zuge der S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen wächst die Gemeinde schnell. Ins Neubaugebiet „Quartier für Generationen“ sind bereits rund 200 neue Einwohner eingezogen. In den „Akademiegärten“ entsteht Wohnraum für bis zu 800 Menschen. „Um diese Neubürger gut in die Vereine integrieren zu können, fällt dem Sport eine Schlüsselrolle zu“, ist Mayer überzeugt. Trainingsmöglichkeiten würden nicht nur für leistungsorientierte Sportler gebraucht. Auch die Freizeit- und Gesundheitssportler brauchten Platz.

Erhebliche Platzprobleme

Da sieht der Sportleiter des 2600 Mitglieder starken Vereins schon jetzt erhebliche Probleme. Um den dringenden Bedarf des TSV und der anderen Sportvereine wie dem Fußballverein sowie der Tanzgarden von Narrenbund und Männergesangverein zu decken, schweben Mayer und Bayer Lösungen vor, die kurzfristiger zu realisieren wären. Diese Pläne stellten sie den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung vor.

Um den Fußballspielern das ganze Jahr über gute Trainingsbedingungen zu bieten, denkt Mayer an den Bau einer sogenannten Kalthalle. Diese vergleichsweise einfache Metallkonstruktion koste 500 000 bis 600 000 Euro und könnte auf dem Kleinspielfeld im Stadion Platz finden. Da könnten die Fußballer ganzjährig trainieren. Falls das nicht möglich sei, gebe es auch günstigere Lösungen wie die Freilufthalle McArena in Schorndorf.

Eine Variante wäre aus Mayers Sicht die Erweiterung der Sporthalle im Gebiet Egelsee. Da sieht er Möglichkeiten, mit einem Anbau neue Kapazitäten für den Trainingsbetrieb zu schaffen. Außerdem werde in der Halle, in der unter anderem die Spiele der erfolgreichen Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen stattfinden, dringend neue Kapazitäten für die Bewirtung der Besucher gebraucht. Die Handballer sind ein Aushängeschild der Gemeinde. Bei den Spielen gibt es aber wegen des Besucherandrangs oft Probleme.

Auch der Breitensport liegt Mayer am Herzen. Er schlägt vor, bei den Plänen für die neue Mensa im Egelsee-Schulzentrum einen Multifunktionsraum vorzusehen. „Mittags Essen, abends Yoga“ wäre aus seiner Sicht eine gute Lösung. So wäre das Gebäude zu allen Tageszeiten optimal genutzt. Mayer schlägt vor, „dass wir die langfristige Planung nicht aus den Augen verlieren, aber die aktuellen Probleme in kleinen, kurzfristig machbaren Schritten lösen.“ Hans Bayer bot den Gemeinderäten an, ihnen die Vorstellungen der Vereine in den Fraktionen näher zu erläutern.

Von den Gemeinderäten gab es viel Lob für das bürgerschaftliche Engagement der Sportler. „Es sind sehr viele gute Ideen dabei“, lobte Peter Schreck (CDU). Er bat die Verwaltung nachdrücklich darum, die Vorschläge zeitnah von Experten auf ihre Machbarkeit überprüfen zu lassen: „Die Zeit drängt und wir brauchen da Lösungen.“ Nur mit profunden Expertisen sieht er sich in der Lage, zu entscheiden. Schnelles Handeln forderte auch Gabriele Probst (IGL) in der Aussprache. Bürgermeister Ingo Hacker verwies die Gemeinderäte bei diesem Thema auf die Haushaltsberatungen.

So lange will Wolfgang Rentschler (CDU) nicht warten. Er forderte, dass „noch in diesem Jahr ein entsprechender Antrag auf dem Tisch liegen muss“. Die Kaltsporthalle ist aus der Sicht von Mariela Herzog (Freie Wähler) ein bedenkenswerter Vorschlag. Das sieht auch ihr Fraktionskollege Reinhold Fleck so. Die Egelseehalle zu erweitern, hält er dagegen für kaum machbar.