Viel geräumiger sind nach dem Umbau die Räume für die Arbeitstherapie in der Reha-Einrichtung in Denkendorf. Foto: hf - hf

In der Arbeitstherapie der Reha-Einrichtung in Denkendorf hat sich in den vergangenen Monaten vieles verändert. So gut wie alles wurde rundum modernisiert.

DenkendorfIn der Arbeitstherapie der Reha-Einrichtung in Denkendorf hat sich in den vergangenen Monaten vieles verändert. So gut wie alles wurde rundum modernisiert. Elektrik, Wasserleitungen, Böden, Beleuchtung, Wände. Neu ist auch die Möblierung. Ein großes Ausgussbecken wurde angeschafft. In Einbauschränken können die benötigten Arbeitsmaterialien besser verstaut werden. „Vorher war hier alles sehr beengt“, sagt Arbeitserzieher Sascha Bruckner. „Jetzt haben wir viel mehr Platz.“ Er freut sich, dass durch den Umbau ein weiterer Raum hinzugekommen ist. An mehreren PCs kann die Arbeit mit dem Computer trainiert werden. „Das ist eine gute Ergänzung für unsere Arbeitstherapie“, sagt Bruckner.

Gut 100 000 Euro hat der Träger der Einrichtung, der Reha-Verein zum Aufbau sozialer Psychiatrie im Landkreis Esslingen, für die Modernisierung investiert. 20 000 Euro davon stammen aus der jüngsten Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung. „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfe“, sagte Stefanie Schach, die organisatorische Leiterin der Einrichtung, als sie Christine Bechtle-Kobarg, EZ-Herausgeberin und Vorsitzende des Weihnachtsspendenvereins, durch die neuen Räume führte. Sie konnte sich davon überzeugen, dass die Spendengelder sinnvoll eingesetzt sind. Denn sie helfen jungen Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen dabei, nach einem Klinikaufenthalt wieder ein geordnetes und geregeltes Leben zu führen.

14 junge Leute wohnen in der Reha-Einrichtung in Denkendorf – und sie arbeiten auch dort. Eine klare Tagesstruktur und feste Regeln gehören zur Therapie. Sie sollen vor allem in der Anfangszeit oder in Krisenzeiten Halt und Sicherheit vermitteln. „Jeder verfolgt hier individuelle Ziele, beim Wohnen und beim Arbeiten“, erklärt Edith Kamp, die therapeutische Leiterin. Ein wichtiger Faktor sei Zeit. Für die Phase der Orientierung und Stabilisierung sei es wichtig, diese Menschen über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Oft vergingen dabei fünf oder sogar acht Jahre.

Früher wurden in der Arbeitstherapie ausschließlich Holzsachen gefertigt. Mittlerweile sei man auf Artikel für Dekoration umgestiegen, erklärt Arbeitserzieher Sascha Bruckner. Dafür sei die Nachfrage größer. „Was hier gefertigt wird, soll auch verkauft werden.“ Abnehmer finde man vor allem bei Festen und auf Märkten.

Träger der Reha-Einrichtung Denkendorf, die seit 1980 im ehemaligen Fabrikgebäude des Nähmaschinenherstellers Eppinger untergebracht ist, ist der gemeinnützige Reha-Verein zum Aufbau sozialer Psychiatrie im Landkreis Esslingen. Dieser betreibt auch das gemeindepsychiatrische Zentrum Filder, das Tageszentrum Kirchheim, die Filderwerkstatt in Nellingen und vier CAP-Märkte.