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2020 wird die Startbahn erneuert. Das stellt den Flughafen vor logistische Herausforderungen. Es gilt, die Baustelle so einzurichten, dass Anwohner und die Umwelt wenig belastet werden, kommentiert Redakteurin Elisabeth Maier.

Leinfelden-EchterdingenNach gut 25 Jahren wird die Start- und Landebahn des Stuttgarter Flughafens wieder erneuert. Das Material im östlichen Bereich, der Mitte der 90er-Jahre verlängert wurde, hat sich schneller abgenutzt als erwartet. Das zeigten Kontrollen. Um langfristig kein Sicherheitsrisiko einzugehen, muss der Flughafen handeln.

Dass 2020 für zwei Mal 28 Tage die Piste verkürzt und damit die Reichweite der Flüge eingeschränkt werden muss, stellt Betreiber wie Fluggesellschaften vor logistische Herausforderungen. Den Spagat, das Angebot für die Passagiere trotz kürzerer Reichweiten möglichst umfangreich zu erhalten und dabei in der kurzen Bauphase die Arbeiten abzuwickeln, müssen die Planer erst meistern. Es wird schwierig, denn neben Berlin-Schönefeld und Nürnberg ist Stuttgart einer der wenigen internationalen Flughäfen, der nur eine Piste hat. Zürich, Hamburg und Köln haben die Decke ihrer Pisten ebenfalls erneuert. Dort ließen sich die Bereiche aber leichter sperren, weil Flüge auf die andere Piste verlegt werden konnten.

Großbaustellen und Verkehrsbehinderungen durch Bauarbeiten prägen schon jetzt den Alltag auf den Fildern. Denn die Arbeiten im Zuge des Projekts Stuttgart 21 laufen da auf Hochtouren. In Denkendorf wirkt sich die Bahnbaustelle auf den Verkehr nach Neuhausen und zur Autobahn aus. Damit nicht von der Flughafenbaustelle ab April 2020 tonnenschwere Laster das überlastete Verkehrsnetz auf den Fildern weiter aus dem Gleichgewicht bringen, wäre eine behelfsmäßige Anschlussstelle von der Baustelle in die Autobahn wichtig. Damit macht man in Wendlingen beim Bau des Albvorlandtunnels gute Erfahrungen.

Durch die Arbeiten an der Piste wird es keinen weiteren Flächenverbrauch auf den Fildern geben. Daran lassen die Pläne keinen Zweifel. Dennoch arbeiten die Bautrupps am Rande eines landwirtschaftlich sensiblen Gebiets. Es gilt, die Baustelle so einzurichten, dass die Felder nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Und schließlich ist der nächtliche Baulärm zu begrenzen. Das Wohl der Anwohner muss der Flughafen, der stolz auf sein Nachhaltigkeitskonzept ist, schützen.