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Für stimmungsvolle Atmosphäre sorgten in der evangelischen Auferstehungskirche in Ostfildern-Ruit der Sängerbund und der Posaunenchor.

OstfildernIn der stimmungsvoll ausgeleuchteten evangelischen Auferstehungskirche in Ruit erwartete die zahlreichen Zuhörer ein festliches, auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmendes Programm: Koordiniert mit dem örtlichen Posaunenchor hatte der Sängerbund Ruit einen erlesenen und vielschichtigen Querschnitt glanzvoller Musik zusammengestellt. „Wir arbeiten immer wieder mit anderen musikalischen Gruppierungen zusammen“, sagte der Vorsitzende des Sängerbundes, Heinz Illi. Mit dem Posaunenchor war es jedoch das erste Konzert – eine Partnerschaft, die sich bewährt hat. Gemeinsam stellte man sich in den Dienst einer guten Sache: Ein Teil der Konzerteinnahmen kommt der Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung zugute.

Durch die frühere Chorleiterin Ludmilla Meissner hat der Sängerbund eine starke Affinität zu russischer Musik. Dies zeigte sich in Liedern wie „Budte Sdorowi“, „Snami Boch“ aus der russischen Liturgie oder dem traditionellen „Bajuschki Baju“ mit einem Baritonsolo von Josef Jessberger – allesamt vorgestellt in homogenem Chorklang und mit sauberer Abstimmung der einzelnen Stimmgruppen. Die teilweise a cappella vorgetragenen Chorsätze überzeugten, ebenso wie die geschmeidige Melodik von John Rutters „Christmas Lullaby“ oder der mit strahlendem Klang und dynamischer Differenzierung präsentierte Schlusschor „Tollite Hostias“ aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens. Ergänzt wurde das Programm durch das bekannte schlesische Weihnachtslied „Transeamus usque ad Bethlehem“ und die zarte Melodie von Max Regers „Schlaf wohl du Himmelsknabe“. Vom E-Piano aus spornte Claudia Großekathöfer ihre Choristen mit energischer Gestik zu engagierten vokalen Leistungen an, die vom Publikum mit starkem Beifall honoriert wurden.

Viel Beifall erhielt auch Peter Gerter der mit dem Bajan, der osteuropäischen Form des chromatischen Knopfakkordeons, die Zuhörer begeisterte. Ob bei der Bach’schen Orgelbearbeitung eines Konzertes für zwei Violinen und Orchester von Antonio Vivaldi, vier kleinen Stücken des russischen Komponisten-Zars Pjotr Iljitsch Tschaikowski oder einem virtuos dargebotenen Flic-Flac – der Bajanist brannte ein Feuerwerk der Töne ab, technisch sauber und mit durchdachter Phrasierung interpretiert. Einen weiteren Glanzpunkt steuerte Gerter mit einem Bossa Nova von Victor Vlasow bei, den er mit feinem Gespür und dem notwendigen Feeling für diese tänzerisch inspirierte Musik wiedergab.

Instrumentale Akzente setzte auch der Posaunenchor Ruit. Unter der Leitung von Thilo Illi hörte man bei einem Allegro maestoso von Felix Mendelssohn Bartholdy feierliche Blechbläserklänge, und bei den Weihnachtsliedern „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ Altbekanntes in neuzeitlich arrangiertem Klanggewand. An der Orgel begleitet von Claudia Großekathöfer ließ Thilo Illi mit der Trompete von der Empore herab das von Johann Sebastian Bach bearbeitete Larghetto aus dem Concerto D-Dur op. 3/9 von Antonio Vivaldi erklingen. Und zum Ausklang spielte sein Posaunenchor die mehrchörige „Canzona Quarta“ des venezianischen Renaissance-Meisters Giovanni Gabrieli – klangschön und mit klar gesetzten Einsätzen.