Die Arbeiten im Gemeinwesenhaus bei der Burgschule Foto: Tom Weller - Tom Weller

Der Rohbau des Gemeinwesenhauses bei der Burgschule in Köngen steht. „Die Arbeiten liegen voll im Kosten- und im Zeitplan“, sagt Bürgermeister Otto Ruppaner.

KöngenVoll im Zeit- und Kostenplan liegt das Gemeinwesenhaus in Köngen. „Am 2. Oktober feiern wir Richtfest“, kündigt Bürgermeister Otto Ruppaner an. Der Rohbau ist fertig. Demnächst ist die Abnahme geplant. Als nächstes kommt nun der Innenausbau in dem Modellprojekt bei der Burgschule an die Reihe. Der Verwaltungschef findet es spannend, in dem neuen Gebäude Impulse für das Zusammenleben unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen zu geben.

Das Richtfest plant die Gemeinde im kleineren Rahmen. „Wir haben vor, für die Bürgerinnen und Bürger einen Tag der offenen Baustelle anzubieten.“ Mit Blick auf das Gemeinwesenhaus kommt Ruppaner ein afrikanisches Sprichwort in den Sinn: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.“ Diesen Leitsatz könne man auch auf das Projekt beziehen, in dem neben der Mensa und dem Jugendhaus auch Vereinsräume Platz finden. „Es ist schön, wenn der ganze Ort in einem Gebäude zusammenkommt.“

Das eröffnet aus seiner Sicht ganz neue Möglichkeiten. „In einer Mensa müssen nicht immer nur die Schüler essen. Da kann man auch ein Seniorenfrühstück anbieten.“ Das werde ein echter Mehrwert für die Gemeinde. Glücklich ist Ruppaner über den neuen Veranstaltungsraum im Gemeinwesenhaus, der sich mit Trennwänden verkleinern lässt. „Wenn man die Räume zusammenschaltet, ist da auch Platz für größere Veranstaltungen wie etwa den Neujahrsempfang.“ Jugendarbeit und Bildung mit den Aktivitäten der Vereine zu verbinden, das findet er spannend.

Derzeit arbeitet der Bautrupp an der Dachkonstruktion. Im südlichen Teil wurde das Dach betoniert. Die Holzleimbinder, die die Konstruktion tragen, sind fertig und werden demnächst montiert. Voraussichtlich im Oktober kommt der Fassadenbauer, damit die Gebäudehülle spätestens Ende Herbst dicht ist. Im August beginnt der Straßenbau rund um das Gemeinwesenhaus. In der Baubranche ist es heute nach Ruppaners Worten „keine Selbstverständlichkeit“, dass so ein Projekt voll im Kosten- und Zeitrahmen liegt. Der Verwaltungschef geht davon aus, dass das Haus zum Schuljahresbeginn im September 2020 in Betrieb gehen kann.

Im Dialog mit den Nutzern

Bewährt habe sich, dass das Architekten-Ehepaar Rainer und Anita Nitschke schon im Vorfeld alle Beteiligten in die Pläne einbezogen hat. „Wünsche haben wir frühzeitig diskutiert und, sofern das möglich war, in die Feinplanung einbezogen“, bestätigt Anita Nitschke. Auf der Großbaustelle gibt es regelmäßig einen Jour fixe, bei dem alle Beteiligten auf den neuesten Stand gebracht werden. Diesen Dialog findet Ruppaner „gut und auch sehr wichtig“. Das Gemeinwesenhaus grenzt an die Burgschule. „Obwohl wir während des Schulbetriebs gebaut haben, gab es mit der Schule keine Konflikte“, zieht Architektin Nitschke eine positive Bilanz der Rohbauarbeiten. Absprachen mit Schulleiter Martin Raisch und mit seinem Lehrerkollegium hätten bestens geklappt.

Glücklich ist Matthias Dold, Leiter des Jugendhauses „Trafo“, über die neuen Räume für die Jugendarbeit. „Seit Jahren kooperieren wir mit der Burgschule, haben mit dem Kollegium die pädagogischen Angebote des Ganztagsbetriebs aufgebaut.“ Da macht es aus der Sicht des Sozialpädagogen Sinn, die Aktivitäten künftig an einem Ort zu bündeln. Durch die Aufteilung der Räume und die unterschiedlichen Ebenen hat das Jugendhaus ganz eigene Räume, die zudem von den Wohnhäusern im Burgweg abgeschirmt sind. „So werden Konflikte schon durch die bauliche Konzeption an vermieden.“

Um den Umzug aus dem alten Domizil in der Lindenturnhalle zu finanzieren, haben Dold und Bürgermeister Ruppaner eine Spendenaktion für das „Trafo“ angestoßen. „Wir freuen uns, dass so viele Leute das Projekt unterstützen“, sagt der Jugendhauschef. Nicht nur der Probenraum für lokale Bands und die Terrasse mit Blick auf die Schwäbische Alb sei für das Jugendhaus ein Gewinn. Dold freut sich auch über den Veranstaltungsraum. Wie viele Trennwände dieser Saal bekommt, entscheidet der Gemeinderat noch. „Wichtig ist, dass wir auch kleinere Bereiche abtrennen können“, bringt Dold die Wünsche des Jugendhausteams auf den Punkt. Das findet er gerade für Konzerte von Nachwuchsbands wichtig.