(red) - Am 22. Januar wird um 11.15 Uhr die Ausstellung „Die Luft ist rein“ von Andrea Eitel und Max Streicher eröffnet. Sie macht die beiden Gegensätze Innen und Außen anschaulich und stellt ihnen Hydraulische Installationen zur Seite.

Die gegenständliche Malerei von Andrea Eitel greift Phänomene der alltäglichen, scheinbar unspektakulären Welt auf. Meist naturalistisch-illusionistisch gemalte Szenerien weisen farbliche, kompositorische und atmosphärische Raffinessen und ein Spiel mit der Wirkung von Materialien und Oberflächen auf. Keine Situation ist Eitel zu komplex: Spiegelungen, Überschneidungen, verschachtelte Architekturen, Blicke von außen nach innen und umgekehrt. Letztere sind zunächst als räumliche Verortungen zu verstehen, die etwas mit dem eigenen Standpunkt, der eigenen Position zu tun haben.

Die Beatles texteten 1968 „Your inside is out when your outside is in, Your outside is in when your inside is out.“ Dieser Text ist auf den Menschen bezogen. In Andrea Eitels Malerei hat der Mensch seine Spuren hinterlassen, ist selbst dadurch aber nur indirekt anwesend. Ihr Weg, Innen und Außen anschaulich zu machen führt häufig über die Architektur, das heißt die Darstellung des Öffentlichen, urbanen Raumes. Gläserne Fassaden, Fenster, Durchsichten, Treppenaufgänge, Foyers. Grundsätzlich setzt eine Unterscheidung jedoch voraus, dass es eine Grenze, einen Übergang zwischen den beiden Kategorien gibt. Das Innen ist umschlossen und tritt in ein Spannungsverhältnis mit dem Außen - ein ambivalentes Verhältnis von Nähe und Ferne, von Sichtbarwerden und Verbergen. Andrea Eitel arbeitet diese Gegensätze in ihren Kompositionen und gezielter Kontrastierung der Farben heraus.

Ihre Szenerien sind meist menschenleer, Kulissen auf der Bühne des Lebens. Max Streichers Installation „giants“ aus der Serie „waking army“ stellt ihnen zwei Akteure zur Seite. Hydraulisch aufgeblasen, steht deren vibrierendes Äußeres für die bildhafte Hülle des Menschen. Wie es in deren Inneren aussieht, was sie antreibt, veranlasst bleibt offen. Die Hülle bleibt anonym, eine Projektionsfläche für uns Betrachter, die wir eigene Motive, Befindlichkeiten und Geschichten assoziieren können.

Bis 21. März läuft die Ausstellung in der Städtischen Galerie Ostfildern. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag 15 bis 19 Uhr; Samstag 10 bis 12 Uhr; Sonntag 15 bis 18 Uhr, an Feiertagen geschlossen.