(red) - Vertreter von 40 der 44 Kreiskommunen haben im Landratsamt miteinander über den Radverkehr im Landkreis Esslingen gesprochen. Laut Thomas Eberhard, Leiter des Dezernats Infrastruktur in der Kreisverwaltung, zeigte das den stetig steigenden Stellenwert des Radverkehrs bei den Kommunen und anderen zuständigen Institutionen.

Bei der Veranstaltung ging es zum einen darum, laufende Planungen vorzustellen. Zum anderen wurden aber auch Projekte präsentiert, die im Landkreis bereits umgesetzt wurden und die zur Verbesserung des Radverkehrs beigetragen haben. Die Idee dabei ist unter anderem, dass diese Positivbeispiele in anderen Kommunen Nachahmer finden. So stellte etwa Ortsbaumeister Jürgen Brandt aus Neckartenzlingen die Neckarbrücke vor, die neu gebaut und erst kürzlich für den Radverkehr freigegeben wurde. Paul Fremer vom Planungsbüro Radverkehr-Konzept aus Frankfurt, das vom Landkreis beauftragt worden war, informierte über die kreisweite Fahrradwegweisung, die ab dem kommenden Jahr montiert werden soll. Deutlich teurer und aufwendiger als diese beiden Projekte dürfte allerdings der viel diskutierte Radschnellweg zwischen Reichenbach und Stuttgart werden. Alfred Lohberger vom Straßenbauamt des Landkreises kündigte an, dass noch in diesem Jahr mit einer Machbarkeitsstudie begonnen werden solle. Ende 2018 werde man dann wissen, wie und unter welchen Umständen die angestrebte Strecke tatsächlich Wirklichkeit werden könnte.

Sascha Ricker vom Straßenverkehrsamt des Landkreises stellte die sogenannten Fahrradschutzstreifen vor. Das sind Bereiche auf der Straße, die durch eine gestrichelte Linie von der Fahrbahn getrennt und vorrangig dem Radverkehr zugeordnet werden. Ricker wies allerdings auch darauf hin, dass es sich bei Fahrradschutzstreifen vorwiegend um ein Angebot an selbstbewusste und sichere Radfahrer handele. Auf eine alternative Radverkehrsführung durch parallel verlaufende Wohnstraßen solle daher nicht verzichtet werden.

Abschließend präsentierte Tanja Gems, Tourismusförderin im Landkreis Esslingen, aktuelle Entwicklungen bei den touristischen Radrouten im Landkreis. Im Vordergrund standen dabei die neu ausgeschilderte Streuobst-Radroute und die im Herbst anstehende Evaluation des mit vier Sternen ausgezeichneten Neckartal-Radwegs.

Die Veranstaltung kam so gut an, dass man vereinbarte, einen solchen „Jour Fixe Radverkehr“ etwa jährlich zu wiederholen. Dabei will der Landkreis als Veranstalter die Fachebenen der Kommunen über die aktuellen Themen der Radverkehrsplanung informieren. An Themen mangelt es dabei nicht. Unter anderem regten die Kommunen an, die Reinigung von Wirtschaftswegen, die Bestandteil des Radverkehrsnetzes sind, besser zu regeln.