Der Busbahnhof ist eine Verkehrsdrehscheibe. Dort kommen auch viele Schüler aus umliegenden Gemeinden an. Foto: Stotz - Stotz

Ab Januar übernimmt die Betreibergesellschaft Fischle/Schlienz den Busverkehr von Plochingen aus ins Umland. Ihr Geschäftsführer Ralf Steinmetz kündigte im Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats Verbesserungen für die Fahrgäste an.

PlochingenEin neues Busunternehmen bedient ab Januar die Linien, die vom Plochinger Bahnhof aus starten. Nach der Ausschreibung für das Linienbündel 5 (Plochingen/Reichenbach) nach EU-Vorgaben hatte die im Juli gegründete Betreibergesellschaft Fischle/Schlienz den Zuschlag erhalten. Vertreter des Unternehmens stellten im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) des Gemeinderats die Verbesserungen vor und sagten eine enge Abstimmung mit den Gremien und der Verwaltung zu.

„Wir können sicherlich trefflich über den Sinn der Sache streiten, aber wir mussten nun mal für eine EU-konforme Vergabe der Linien sorgen“, sagte Bürgermeister Frank Buß. Die Betreibergesellschaft Fischle/Schlienz ist ein Zusammenschluss zweier Traditionsunternehmen aus Esslingen. Wie Geschäftsführer Ralf Steinmetz erläuterte, können die Fahrgäste ab dem 1. Januar mit einigen Verbesserungen rechnen. So werde die Linie 141 zum Stumpenhof zur Hauptverkehrszeit im 15-Minuten-Takt bedient, abends und an den Wochenenden würden zusätzliche Fahrten angeboten. Auf der Linie 144 über Hochdorf und Notzingen nach Kirchheim verkehrten die Busse in der Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt.

Insbesondere die Fahrgäste auf der Linie 262 Plochingen-Reichenbach-Lichtenwald-Schorndorf profitieren laut Steinmetz. „Da haben wir die meisten Verbesserungen reingepackt“, sagte er und stellte „Optimierungen speziell im Schülerverkehr“ sowie einen durchgängigen 30-Minuten-Takt in Aussicht. „Insgesamt liegt das Verkehrsangebot zukünftig um rund 100 000 Kilometer oder 15 Prozent über dem bisherigen“, sagte Steinmetz. Zudem kämen in der Mehrzahl „nagelneue Fahrzeuge der Euronorm 6 mit modernster Innenausstattung“ zum Einsatz.

Die Ausschussmitglieder lobten die Verbesserungen. „Wir sehen darin einen wichtigen Mosaikstein in der Verbesserung des Angebots und hoffen, dass noch mehr Leute in den ÖPNV umsteigen“, sagte Dagmar Bluthardt (SPD). Die Entwicklungen im Nahverkehr seien „auf einem guten Weg“, allerdings müssten weitere Verbesserungen wie eine Taktverdichtung zur Mittagszeit und die „konsequente Abstimmung auf den 15-Minuten-Takt der S-Bahn“ folgen. Dies sahen auch Ralf Schmidgall (CDU) und Stefan Kirchner (OGL) so, der lobte, „dass die Verbindung ins Remstal wesentlich gestärkt wird“.

Auf eine Nachfrage von Gerhard Remppis (SPD) versicherte Steinmetz, dass das Unternehmen keine zusätzlichen Fahrer, die kaum oder gar keine Sprach- und Ortskenntnisse haben, beschäftige. „Wir wollen nicht, dass sich die ärgerlichen Vorkommnisse von Esslingen in Plochingen wiederholen“, sagte er. Das Unternehmen bitte auch um Rückmeldungen seitens des Gemeinderats und der Verwaltung, um eventuelle Mängel angehen zu können.

Bürgermeister Buß betonte, die Stadt und die Region wünschten „umfassende, verlässliche und qualitätvolle Angebote im Nahverkehr“. In etwa einem Jahr sollen deshalb im Gremium erste Erfahrungen ausgetauscht und eventuell nötige Verbesserungen diskutiert werden.