Auf dem leicht abschüssigen Gelände hinter dem Forsthaus entsteht die Seniorenwohnanlage. Foto: Stotz

Lichtenwald erhält eine Seniorenwohnanlage mit 30 Pflegeplätzen und vier betreuten Wohnungen sowie drei kleinere Häuser mit insgesamt 13 betreuten Wohnungen. Der Gemeinderat hat dem Verkauf des Forsthausareals in Thomashardt an einen darauf spezialisierten Bauträger zugestimmt.

Von Peter Stotz

Der Anteil der Senioren in Lichtenwald liegt bei 24 Prozent und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 19,8 Prozent. Bislang kümmert sich die Diakoniestation Untere Fils ambulant um ältere und betreuungsbedürftige Menschen. Wenn jedoch eine Betreuung in der häuslichen Umgebung nicht mehr möglich ist oder ein Pflegeplatz benötigt wird, müssen die Menschen ihren Heimatort verlassen.
Nachdem die Gemeinde im vergangenen Jahr das Forsthausareal gekauft hatte, war die Verwaltung auf der Suche nach einem Investor, der dort eine Seniorenwohnanlage bauen könnte. Schließlich fand sich mit der WfS-Gruppe aus Neckarsulm ein Bauträger, der sich auf die Planung und den Bau von Pflegeheimen und barrierefreien Seniorenwohnhäusern spezialisiert hat.
Wie Bürgermeister Ferdinand Rentschler dem Gemeinderat erläuterte, will der Bauträger das gesamte Areal für das Projekt nutzen. Dadurch fallen zwar die ursprünglich zusätzlich in diesem Gebiet eingeplanten Bauplätze für vier Einfamilienhäuser weg. Allerdings wird es auch keine zusätzliche Verkehrsbelastung für die Anwohner geben, da die gesamte Anlage von der Ortsdurchfahrt aus angefahren wird und keine neue Zufahrt gebaut werden muss.
Ulrich Bolg, Geschäftsführer des Bauträgers, verdeutlichte dem Gremium, dass sich die Planer das nach Westen hin abfallende Gelände zunutze machen wollen und die Häuser so in den Hang eingebaut werden könnten, dass die Nachbargebäude nicht beeinträchtigt werden. Die Fassade des Hauptgebäudes werde aufgelockert gestaltet, das oberste Geschoss zurückgesetzt errichtet, um den Eindruck eines massiven Baukörpers zu vermeiden. Überdies bleibe der große alte Baumbestand auf dem Areal erhalten, die gesamte Anlage wird intensiv begrünt.
Die gemeinnützige Altenhilfe-GmbH Dienste für Menschen, eine Tochter des Diakonischen Werks, wird das betreute Wohnen und das Pflegeheim betreiben. Deren Geschäftsführer Rainer Freyer und Brigitte Hummel, die Geschäftsführerin der Diakoniestation Untere Fils, verdeutlichten, dass das vorgesehene Konzept „Wohnen mit Service“ eine individuelle und bedarfsgerechte Begleitung älterer Menschen mit fließenden Übergängen von der kleinen Alltagshilfe bis zur stationären Pflege ermögliche. „Bisher müssen wir oft sehr schwere Wege gehen, da die Menschen ihre gewohnte Umgebung und ihren Heimatort verlassen müssen, wenn sie einen Pflegeplatz benötigen. Eine bessere Versorgung kann man sich für Lichtenwald nicht wünschen“, sagte Hummel.
Der Gemeinderat stimmte mit großer Mehrheit für den Verkauf des Areals, den Bau der Seniorenwohnanlage und die notwendige Änderung des Bebauungsplans. „Damit haben wir eines der größten und wichtigsten Projekte der vergangenen Jahrzehnte in Lichtenwald auf den Weg gebracht“, betonte Rentschler. Das Projekt soll nach der Sommerpause in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Anlage noch im Jahr 2019 fertiggestellt werden.